Naturkatastrophen und Ukraine-Krieg erhöhen den Druck auf die Branche

Versicherungsprobleme in der ukraine (Quelle: UNDP Ukraine /flickr/ https://creativecommons.org/licenses/by-nd/2.0/)

Der Krieg in der Ukraine schlägt stark auf die deutsche Versicherungsbranche durch: So korrigierte der Branchenverband GDV seine Prognose für 2022 nach unten. Gleichzeitig steigt die Schadenbelastung für die Erst- und Rückversicherer durch die Winterstürme im Februar.

So erwartet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, dass die jährlichen Prämieneinnahmen in diesem Jahr um 2,3 Prozent steigen werden. Ursprünglich ging der Branchenverband von einem Beitragswachstum von 2,5 Prozent aus. Zudem schraubt der GDV laut Reuters die Wachstumsprognose für die Lebensversicherer von 1,6 Prozent auf 0,7 Prozent in diesem Jahr herunter. Vor Beginn des Krieges Ende Februar hatte der Verband noch stärkere Erholungseffekte für 2022 erwartet und mit einem Beitragswachstum von bis zu drei Prozent für den gesamten Sektor und bis zu zwei Prozent für die Lebensversicherung gerechnet.

„Die direkten Auswirkungen von Krieg und Sanktionen auf deutsche Versicherungsunternehmen sind relativ begrenzt. Aber wir sind indirekt von Zweitrundeneffekten betroffen. Dazu gehören eine größere Unsicherheit, eine höhere Inflation und geringere Wachstumsaussichten. Infolgedessen haben wir unsere Prognose nach unten korrigiert.“

Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV)

Winterstürme kosten die europäischen Versicherer mehr Geld

Neben dem Konflikt in Osteuropa belasten die extremen Unwetterereignisse die Branche weiter. So schätzt der Datenaggregator Perils AG die Schadenbelastung durch die Winterstürme „Ylenia“, „Zeynep“ und „Antonia“ nun auf rund 3,61 Mrd. Euro (etwa 4,01 Mrd. US-Dollar). Damit hob das Unternehmen die Prognose von ursprünglich 3,289 Mrd. Euro (etwa 3,67 Mrd. US-Dollar) um zehn Prozent an.

Allein der GDV bezifferte die Schäden durch die Februar-Stürme auf rund 1,4 Mrd. Euro. Die aktuarielle Beratungsgesellschaft Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) bezifferte die Schäden durch die Wintersturmserie auf rund 1,6 Mrd. Euro. Für „Ylenia“ beziffern die Aktuare die Schäden auf rund 500 Mio. Euro und für „Zeynep“ auf etwa 900 Mio. Euro. Die geringsten Schäden habe „Antonia“ mit rund 200 Mio. Euro verursacht.

Autor: VW-Redaktion

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