Credit Suisse muss nach Korruptionsskandal tief in die Tasche greifen
Die Schweizer Großbank Credit Suisse muss wegen mutmaßlicher Verwicklung in ein Bestechungskomplott in Mosambik eine Strafe von 475 Mio. US-Dollar zahlen. Damit habe das Geldhaus einem Vergleich mit Großbritannien und den USA zugestimmt, berichtet das Nachrichtenmagazin Spiegel Online unter Berufung auf das US-Justizministerium und die US-Finanzaufsicht.
Laut Bericht werfen die Behörden der Bank vor, in den Jahren 2013 bis 2016 in ein umfassendes Bestechungskomplott verwickelt gewesen zu sein. Konkret gehe es um staatlich garantierte Großkredite und Anleihen, mit denen angeblich unter anderem ein Fischereiprojekt in Mosambik finanziert werden sollte. Tatsächlich wurden mit dem Geld laut US-Justizministerium aber korrupte Regierungsvertreter des südostafrikanischen Staates geschmiert. Zudem sollen sich die Investmentbanker selbst bereichert haben. Von der Gesamtsumme gehen laut Spiegel Online knapp 100 Mio. Dollar an die SEC, rund 175 Mio. an das US-Justizministerium und 200 Mio. Dollar an die britische Finanzaufsicht FCA.
Zudem hat die Schweizer Versicherungsaufsicht laut einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) mit Blick auf die Affäre um die Beschattung von ehemaligen Spitzenmanagern schwere Verletzungen des Aufsichtsrechts festgestellt. Die Behörde mache in ihrem am Dienstagabend veröffentlichten Abschlussbericht zu den Vorfällen des Jahres 2019 gravierende organisatorische Mängel und eine unangemessene Unternehmenskultur bei Teilen der damaligen operativen Führung des zweitgrößten Schweizer Instituts aus. Als personelle Konsequenz aus dem Skandal verließen Konzernchef Tidjane Thiam, Chief Operating Officer Pierre-Olivier Bouee und der Sicherheitschef die Bank.
Autor: VW-Redaktion