Tief „Lambert“ kostet R+V zweistelligen Millionenbetrag
Deutschland hat seinen ersten Sommersturm hinter sich. Tief „Lambert“ hat dabei zahlreiche Schäden verursacht. Der Zugverkehr war deutlich beeinträchtigt, der Flugverkehr wurde teilweise eingestellt. Die Versicherer erwarten „seriöse“ Schadenschätzungen Anfang dieser Woche.
Wie das Onlineportal der Tagesschau berichtet, wurden aus der Mitte, dem Süden sowie Südwesten Deutschlands abgedeckte Dächer, umgestürzte Bäume, vollgelaufene Keller und Hagelschäden an Gebäuden gemeldet. Nach Angaben des Wiesbadener Genossenschaftsversicherers R+V habe das Unwettertief vor allem regionale Schäden angerichtet.
„Bisher haben vor allem Kundinnen und Kunden aus dem südlichen Niedersachsen, Nordhessen und Teilen von Nordrhein-Westfalen Schäden gemeldet. Nach unserer Erfahrung mit derartigen Unwettern schätzen wir, dass sich die Schadensumme auf rund 25 Mio. Euro belaufen wird“, konstatiert Claudia Held, Schaden-Chefin bei der R+V Versicherung.
Demnach seien bislang vor allem kleinere Schäden an Häusern und Fahrzeugen gemeldet worden. Dabei haben die Schäden laut R+V regional ganz unterschiedliche Ursachen. Mal gab es Überschwemmungen, an anderen Orten hat es gehagelt oder gestürmt.
Auch der GDV zeigt sich bislang entspannt: „Aus Sicht der Versicherer handelt es sich um ein stärkeres Sommerunwetter, wie wir es häufiger haben – also kein Extremwetter. Seriöse Schadenschätzungen sind erst Anfang nächster Woche zu erwarten. Unser erster Eindruck ist, dass die Schäden sich im Rahmen halten, auch wenn es sicherlich lokale Unterschiede gibt“, konstatiert GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.
Deutlich höher fällt allerdings die Schadenschätzung der Vereinigten Hagel aus: Nach den ersten Hochrechnungen des Landwirtschaftsversicherers dürfte der gesamte Schaden mit regionalen Unterschieden die Marke von 40 Mio. Euro vermutlich übersteigen. Zigtausende Hektar mit nahezu allen Kulturen von Getreide über Kartoffeln und Mais bis hin zu Obst und Gemüse waren betroffen.
„Bei Erdbeeren und Salat haben wir bereits heute die Schäden reguliert. Aber auch bei den anderen Kulturen, insbesondere bei der Wintergerste, beeilen wir uns. Einige Betriebe wollen bereits nächste Woche die ersten Schläge dreschen. Dank unserer Infrastruktur in der Schadenregulierung können wir jetzt über das Wochenende die Schäden disponieren und Kommissionen zusammenstellen, die gleich zu Beginn der kommenden Woche auf die Betriebe gehen.“
Jürgen Schuldig-Fritsch, Bezirksdirektor der Vereinigten Hagel für Hessen und Thüringen
Bereits an Fronleichnam und Ende Mai hatte es vor allem in der Nordhälfte Bayerns, in Nordrhein-Westfalen und im Raum Stuttgart erhebliche Schäden gegeben. Tief „Lambert“ sei damit bereits das dritte schwere Unwetterereignis in diesem Sommer
Autor: VW-Redaktion