Versicherungsbetrug: Anwälte und Chirurgen rekrutieren Obdachlose zur Inszenierung von Unfällen

Den Angeklagten wird vorgeworfen, bedürftige Personen rekrutiert zu haben, um Unfälle zu inszenieren, Quelle: Pexels auf Pixabay

Ein US-Bundesgericht hat zwei Anwälte und zwei Chirurgen wegen angeblicher Beteiligung an einem 31 Mio. Dollar schweren Versicherungsbetrug angeklagt. Dabei sollen „extrem arme“ und oft obdachlose oder drogenabhängige Menschen in New York City angeworben worden sein, um Stolperunfälle zu inszenieren.

Die US-Staatsanwaltschaft in Manhattan und das New Yorker Büro des FBI gaben laut Reuters gemeinsam die entsiegelte Anklageschrift nach den Verhaftungen des Rechtsanwalts Marc Elefant und der Ärzte Andrew Dowd und Sady Ribeiro bekannt. Der vierte Angeklagte, der Anwalt George Constantine, solle sich am Donnerstag stellen, sagte US-Staatsanwältin Audrey Strauss in einer Mitteilung.

Den Angeklagten wird vorgeworfen, zwischen 2013 und 2018 Geschäftsstandorte mit rissigen Gehwegen, Schlaglöchern oder anderen Stolperfallen ausfindig gemacht und bedürftige Personen rekrutiert zu haben, um dort Unfälle zu inszenieren. Die als „Patienten“ bezeichneten Personen mussten sich einer Operation unterziehen, um den Wert ihrer Ansprüche zu maximieren, und erhielten nach der Operation Stipendien in Höhe von 1.000 oder 1.500 US-Dollar, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft.

Die Ansprüche wurden dann an Anwälte, darunter Constantine und Elefant, weitergeleitet, um Klagen gegen die Unternehmen und Versicherer einzureichen und beizulegen, heißt es in der Anklageschrift. Constantine handelte laut Anklage Vergleiche in Höhe von mindestens 20 Millionen Dollar aus.

Die „Patienten“ indes sollen wenig bis gar nichts von diesem Geld gesehen haben, weil ihre medizinischen und juristischen Kosten von Prozessfinanzierern zu hohen Zinssätzen vorgestreckt wurden, heißt es in der Anklageschrift. Die Klage wurde laut Reuters nun der leitenden US-Bezirksrichterin Loretta Preska zugewiesen.

Autor: VW-Redaktion

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