Hacker verursachen in „größtem Krypto-Raub der Geschichte“ 600 Mio. Dollar Schaden

Quelle: Bild von B_A auf Pixabay.

Dafür muss ein Bankräuber lange stricken. Cyberkriminelle haben bei einem Onlineraubzug mehr als eine halbe Milliarde Euro erbeutet, bis zu 610 Mio. Dollar. Das betroffene Unternehmen fordert die Diebe in netten – und naiven? – Worten zur Rückgabe auf, und das hat offenbar funktioniert.

Bei einem Angriff auf die Systeme des Unternehmens Poly Network (PN) sind offenbar Kryptowährungen im Wert von bis zu 600 Mio. Dollar gestohlen worden, berichten mehrere Medien übereinstimmend. Die Hacker hatten laut dem Unternehmen die Sicherheitsvorkehrungen geknackt und die Einlagen von „Zehntausenden“ Kunden auf eigene Konten umgeschichtet. Bei dem Coup handle es sich um den „größten Diebstahl in der Geschichte der Kryptowährungen“.

Der Fall erinnert an den der Online-Börse Nice Hash, doch der damalige Schaden wirkt mit 68 Mio. Dollar gegenüber Poly Network geradezu winzig. Kryptowährungen werden immer begehrter, auch bei Hackern. Einige „Kryptobanken“ und -börsen schmieden sich ihren Versicherungsschutz bereits selbst oder kaufen diesen ein.

Hacker mit Freundlichkeit erweicht  

Nach dem Raub hat Poly Network die Kriminellen zur Rückgabe der gestohlenen Güter gebeten. Der Aufruf klingt ein wenig so, als würde ein enttäuschter aber gutgläubiger Vater zu seinem bockenden Teenager sprechen. Die Hacker würden wegen eines „bedeutenden Diebstahls“ von „internationalen Strafbehörden verfolgt werden“. Es wäre daher „nicht weise“, weitere „Transaktionen zu tätigen“. Zudem wird auf den Schaden für die Geschädigten verwiesen.

Quelle: Twitter Account von Poly Network.

Kaum zu glauben, aber die Worte haben offenbar gefruchtet. Das Unternehmen erklärt, das bereits bedeutende Werte zurückgeben worden sind.

„So far, we have received a total value of $4,772,297.675 assets returned by the hacker“, erklärt das Unternehmen auf Twitter und legt folgenden Screenshot als Beleg vor.

Quelle: Twitter Account von Poly Network.

Es bleiben viele Fragen, die ein Twitter-User präzise zusammenfasst: „Were these transactions definitely made by the hacker or by someone else who had control over the address?“

Ob die Hacker nach der Rückgabe tatsächlich von Strafverfolgung befreit bleiben, darf ebenso hinterfragt werden wie die bestehenden Sicherheitsvorkehrungen bei Poly Network.

Autor: VW-Redaktion

Ein Kommentar

  • Es ist doch insgesamt gut, dass sich die Versicherungsbranche aus solchen Zocker-Assets mit hohem Risiko und der Gefahr eines Schneeballsystems heraushalten.

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