Homeoffice: Hacker verursachen Schaden in Milliardenhöhe

Hacker sind eine stetige Bedrohung. Quelle: Bild von Pete Linforth auf Pixabay

In Corona-Zeiten ist die Arbeit im Homeoffice zu einer neuen Normalität geworden. Wenig verwunderlich, dass sich Hacker diese Entwicklung zunutze machen wollen. Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigen, dass Angriffe im Homeoffice bislang einen Schaden von 52 Mrd. Euro verursacht haben.

Dabei sei das Homeoffice laut IW für Cyberkriminelle ein Geschenk: Jeder Mitarbeitende, der von zu Hause arbeitet, nutzt Verbindungen, die oft leichter angegriffen werden können als solche im Firmennetzwerk. Entsprechend muss die IT-Sicherheit während der Pandemie besonders geschützt werden. Dies sei bei vielen Unternehmen offensichtlich nicht der Fall gewesen: Ein Viertel der Schadenszunahme aus dem vergangenen Jahr lässt sich auf die Arbeit im Homeoffice zurückführen. „Zu oft gab es keine Firmen-Laptops, keine Schulungen und keine Sicherheitskonzepte“, sagt IW-Studienautorin Barbara Engels.

Quelle: Statista

Allerdings geht das IW von einer hohen Dunkelziffer aus. Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitenden sind in der Studie nicht berücksichtigt – sie haben aber meist den größten Nachholbedarf bei IT-Sicherheit. Angriffe können hier existenzbedrohend sein. Andere Schäden lassen sich nicht beziffern, weil sie nicht direkt auf Cyberangriffe zurückgeführt werden oder indirekt entstehen, beispielsweise durch fehlende Umsätze oder Reputationsschäden. „Spätestens jetzt ist es an der Zeit, das Homeoffice flächendeckend IT-sicher zu machen. Hier sparen Unternehmen an der falschen Stelle“, betont Engels.

Bitkom beziffert Cyberschäden auf mehr als 220 Mio. Euro

Der deutschen Wirtschaft entsteht durch Diebstahl, Spionage und Sabotage jährlich ein Gesamtschaden von 223 Mrd. Euro. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Digitalverbandes Bitkom. Damit hätten kriminelle Attacken erneut für Rekordschäden gesorgt: Die Schadenssumme ist mehr als doppelt so hoch wie in den Jahren 2018/2019, als sie noch 103 Mrd. Euro pro Jahr betrug.

Neun von zehn Unternehmen (88 Prozent) waren laut Bitkom 2020/2021 von Angriffen betroffen. In den Jahren 2018/2019 wurden drei Viertel (75 Prozent) Opfer. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Studie des Digitalverbands Bitkom, für die mehr als 1.000 Unternehmen quer durch alle Branchen befragt wurden.

Haupttreiber des enormen Anstiegs sind Erpressungsvorfälle, verbunden mit dem Ausfall von Informations- und Produktionssystemen sowie der Störung von Betriebsabläufen. Sie sind meist unmittelbare Folge von Ransomware-Angriffen. Durch sie werden Computer und andere Systeme blockiert, anschließend werden die Betreiber erpresst. Die so verursachten Schäden haben sich im Vergleich zu den Vorjahren 2018/2019 mehr als vervierfacht (plus 358 Prozent). Aktuell sieht jedes zehnte Unternehmen (neun Prozent) seine geschäftliche Existenz durch Cyberattacken bedroht.

Autor: VW-Redaktion

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