Suez-Kanal-Blockade: Streit zwischen Versicherer der „Ever Given“ und Ägypten beigelegt

Durchfahrt durch den Suezkanal. Bild von David Mark auf Pixabay.

Tagelang blockierte das Containerschiff den Suezkanal. Der Betreiber Ägypten war davon wenig angetan und forderte Schadenersatz in Milliardenhöhe. Der Verursacher sah den Fehler (zunächst) bei Dritten. Nun haben sich die Parteien geeinigt.

Ägypten forderte zunächst Schadenersatz in Höhe von einer Milliarde US-Dollar vom Schiffsbetreiber beziehungsweise dessen Versicherer – das Druckmittel war die seit März festgesetzte „Ever Given“. Später senkte das Land die Forderung um rund die Hälfte. Die Leasingfirma Shoei Kisen bot zunächst 150 Mio. Dollar als Entschädigung.

Zahlen müssen die Frachtbesitzer?

Jetzt haben sich die Kontrahenten geeinigt, in unbekannter Höhe. Weder die Kanalbehörde noch der Rechtsdienstleister Stann Marine, der  Shoei Kisen und die Versicherer vertritt, äußerten sich laut Reuters zur Höhe der Summe. Wie hoch die Zahlung auch ausfällt, die „Ever Given“ darf den Suezkanal am 7. Juli nach monatelangem Aufenthalt verlassen. Das bedeutet, dass die Versicherer zu der Strafzahlung den Verdienstausfall hinzuaddieren müssen.

Die Kosten wollen die Eigner zumindest anteilig auf die Kunden abgeben, deren Fracht seit einem Vierteljahr auf dem Schiff verweilen muss. Das Unternehmen nutzt dafür das „Havarie-grosse-Verfahren“, was im Schiffsverkehr nicht unüblich ist.

Liegt eine unmittelbare, gemeinsame Gefahr für Schiff und Güter vor, die außergewöhnliche Aufwendungen entstehen lässt, können die entstehenden Kosten proportional zu den Beitragswerten von Schiff, Ladung und Frachtgeld aufgeteilt werden. Diese müssen dann von den jeweiligen Interesseinhabern erstattet werden.

Autor: VW-Redaktion