GDV spricht von Rekordschäden: Rechtskosten für Dieselskandal gehen in die Milliarden

Der Dieselskand kommt die Rechtsschutzversicherer teurer zu stehen. Quelle: Bild von motointermedia auf Pixabay

Der Dieselskandal wird für die Rechtsschutzversicherer zum teuersten Schaden in der Geschichte. Nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sind seit Oktober 2020 nochmals rund 60.000 Rechtsschutzfälle und ein Mehraufwand von mehr als 250 Mio. Euro hinzugekommen.

Allein bis Ende Mai 2021 hatten die Rechtsschutzversicherer für Anwalts-, Gerichts- und Gutachterkosten mehr als eine Milliarde Euro ausgegeben. Bis Ende Mai nahmen über 350.000 Kunden im Streit mit Autoherstellern wegen mutmaßlich manipulierter Abgaswerte ihre Rechtsschutzversicherung in Anspruch.

„Der Diesel-Skandal ist das bislang teuerste Schadenereignis in der Rechtsschutzversicherung überhaupt. Der Gesamtstreitwert aller über die Rechtsschutzversicherer abgewickelten Diesel-Rechtsschutzfälle ist inzwischen auf über neun Milliarden Euro gestiegen.“

Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV

Der durchschnittliche Streitwert pro Dieselfall hat sich auf rund 26.000 Euro erhöht. Grund sind höherpreisige Fahrzeuge, zuletzt beispielsweise Wohnmobile, heißt es beim Branchenverband weiter.

Allein im Dieselskandal um Volkswagen müssen die D&O-Versicherer tief in die Tasche greifen: Der frühere Konzernchef Martin Winterkorn und drei weitere Ex-Topmanager zahlen wegen des Dieselskandals Rekord-Entschädigungen über 288 Mio. Euro an Volkswagen. Ein Großteil davon entfällt auf die D&O-Versicherer.

Medienberichten zufolge zahlt der ehemalige Vorstandsvorsitzende persönlich insgesamt 11,2 Mio. Euro. Ex-Audi-Chef und Ex-VW-Konzernvorstand Rupert Stadler soll selbst 4,1 Mio. Euro überweisen. Der ehemalige Porsche-Vorstand Wolfgang Hatz soll demnach rund 1,5 Mio. Euro zahlen, der frühere Audi-Manager Stefan Knirsch steuert eine Million Euro bei. Der ehemalige Entwicklungschef Ulrich Hackenberg sei jedoch „nicht zu einer Einigung bereit“, weshalb nun „gerichtliche Schritte“ gegen ihn vorbereitet werden sollen.

Die restlichen rund 270 Mio. Euro entfallen demnach auf die Managerhaftpflicht. An den Verhandlungen waren neben den Anwälten der einstigen Manager mehr als 30 Versicherer beteiligt, berichtet der Nachrichtensender ntv. Die Jahreshauptversammlung muss die Beschlüsse aber noch billigen.

Autor: VW-Redaktion