Floppt das Sozialpartnermodell?

Pavel Statsenko auf Pixabay

Das Sozialpartnermodell stößt bei den Unternehmen noch immer auf eine gewisse Zurückhaltung. Laut einer aktuellen Analyse von Deloitte sehen lediglich 29 Prozent der Befragten in den nächsten fünf Jahren eine große Bedeutung des Modells für die Lebensversicherung.

Für die Pensionskassen gehen 86 Prozent sogar von einer geringen bis sehr geringen Bedeutung aus. Zumindest in Bezug auf Pensionsfonds sprechen knapp die Hälfte der Befragten Sozialpartnermodellen eine große Bedeutung zu. 87 Prozent der Befragten rechnen allerdings damit, dass die Bedeutung der klassischen bAV-Gestaltungsmodelle auch mit der Einführung von Sozialpartnermodellen mindestens unverändert bleiben wird.

62 Prozent der befragten Unternehmen geben laut Deloitte-Umfrage an, dass das Sozialpartnermodell die bisherige bAV-I-Welt nicht verdrängen wird. Gleichzeitig geht eine Mehrheit von 57 Prozent davon aus, dass Arbeitnehmer die reine Beitragszusage nachhaltig akzeptieren werden.

„Zwar wird die Relevanz von Sozialpartnermodellen zumindest auf kurze Sicht noch verhalten eingeschätzt. Dennoch sind viele der befragten Unternehmen überzeugt, dass auf die ersten Vereinbarungen weitere folgen werden – nicht zuletzt auch aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsperiode und der Diskussion um die Finanzierbarkeit über lange Zeiträume gewährter Garantien.“

Klaus Friedrich, Director bei Deloitte und Mitglied der Deloitte Pension Experts (DPE)

Arbeitgeberfinanzierung, die zusätzlich zu bestehenden Systemen getragen werden muss. Auf mittlere Sicht gehen zudem 62 Prozent der Befragten von einer Finanzierung mittels Opting-out aus, auf lange Sicht ganze 76 Prozent. Die freiwillige Entgeltumwandlung sehen gut die Hälfte als kurzfristige und zwei Drittel als langfristige Finanzierungsart an. Die Integration biometrischer Risiken in einem Sozialpartnermodell wird hingegen nur von wenigen erwartet – auch mit Blick auf einen dann geringeren Spielraum für die Finanzierung der Altersrente.

Um sicherzustellen, dass die Sozialpartner an der Durchführung und Steuerung des Sozialpartnermodells beteiligt werden, setzen 94 Prozent der Antwortenden auf eine Mitgliedschaft in einem speziell dafür eingerichteten Beirat, 88 Prozent auf eine Mitgliedschaft im Kapitalanlageausschuss. Nur 19 Prozent planen mit einer Beteiligung im Aufsichtsrat.

Autor: VW-Redaktion

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