USA: Weniger Verkehr, zweistelliges Wachstum bei Toten

Weniger Verkehr, mehr Tote. in den USA. Bild von PublicDomainArchive auf Pixabay.

Die Anzahl der Toten im amerikanischen Straßenverkehr stieg nach dem Ende des Lockdowns 2020 um 13,1 Prozent, obwohl weniger gefahren wurde. Derweil hat die Regierung in Illinois per Gesetz gegen die private Versicherungsindustrie mobil gemacht. Die hohen Gewinne der Versicherer in der workers compensation sind den Behörden ein Dorn im Auge.

Der Anstieg der tödlichen Unfälle ist bemerkenswert, denn nicht nur ist es die höchste Rate seit dem Jahr 2005, sondern es wurde insgesamt auch weniger Gefahren, erklären die Regulatoren von National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA). Insgesamt starben 11,260 Personen im dritten Quartal des Jahres 2020, obwohl die Fahrleistung um rund 14 Prozent fiel.

Die NHTSA-Experten sind über den Trend „tief besorgt“. In einem offenen Brief schreiben sie, dass „weniger Amerikaner Auto fuhren“, aber dabei mehr Risiken eingingen, „was zu fatalen Unfällen führte“. Zudem sprachen sie sich scharf gegen das Fahren unter Betäubungsmitteln aus.

Eine Theorie für die Zunahme der Unfälle sind die freien Straßen, die zum schnellen und riskanten Fahren animieren. Zudem war die Polizei oftmals anderorts im Einsatz, was zu weniger Kontrollen führte, berichtet insurancejournal.

Staat gegen Versicherer

Per Gesetz hat das Zweikammerparlament des Staates Illinois bei der  „workers compensation“ gegen die Versicherungsindustrie mobil gemacht. Anders als hierzulande ist die „workers compensation„, eine Arbeitnehmerversicherung ähnlich der gesetzlichen Unfallversicherung, meist privat organisiert und wird vom Staat beauftragt und überwacht, teilweise auch subventioniert.

Per Gesetz wurden nun mehrere Änderungen am „state’s workers compensation code“ vorgenommen. Diese Codes werden genutzt, um die Arbeitskategorien zuzuweisen und eine Kalkulation des Schutzes vorzunehmen. Hierzulande wäre das wohl so etwas wie eine Berufsbezeichnung in der Berufsunfähigkeitsversicherung. Die gesetzlichen Änderungen sehen eine stärkere Überwachung bei der Prämienkalkulation und eine verbesserte Behandlung bei Traumata vor.  

Für die Versicherer ist das Geschäft im Bereich workers compensation (zu) lohnend, wenigstens in den Augen der Illinois-Regierung.

Autor: VW-Redaktion