Großbritannien findet weiter keine Lösung für whiplash-Problem

Wie sollen minderschwere Personenschäden in Großbritannien künftig gehandhabt werden – die Diskussion dauert an. Bild von manseok Kim auf Pixabay

Auf der Insel kommt eine versicherungsrelevante Gesetzesänderung weiter nicht in Schwung. Die ‘whiplash reforms’ stocken, was die Versicherer nicht erfreut. Unter dem Begriff werden Maßnahmen zur Handhabung von minderschweren Personenverletzungen bei Autounfällen verstanden.

Die Reformen sollen die Versicherungskosten für Kunden und Versicherern drücken, die von einer hohen Anzahl von Fällen und Kosten belastet werden, erklärte das Ministerium für Justiz zu Beginn der Reformbemühungen, die im Jahr 2018 begannen. Der Lordkanzler Robert Buckland (Conservative Party) erklärte nun, dass eine „vernünftige und pragmatische“ Lösung gesucht werde und die Politik mit den Interessensvertretern in Kontakt stehe.

„Wir verstehen die Wichtigkeit der Angelegenheit für die Einsatzbereitschaft der Wirtschaft und haben nach einer Beratung beschlossen, eine kurze Beratungsperiode einzurichten. Wir werden die „whiplash reforms’ im May dieses Jahres in Kraft setzen“, erklärte Buckland. Ursprünglich sollte die Reform im April starten.

Mit den Interessensvertretern in Kontakt

Das Problem für die Politik ist, dass sie die Ansprüche von mindestens zwei Seiten unter einen Hut bringen muss. Die Versicherer wollen eine schnelle und einfacher Handhabung der Fälle. Die Betroffenen und die sie vertretende Vereinigung wollen nicht auf Ansprüche verzichten.

„Wir mahnen Regierung und das beratende Komitee dazu, die neuen Regeln so schnell wie möglich in Kraft zu setzen, sodass sich die Versicherer vorbereiten und einen guten Service für die Kunden bieten können, erklärt Mark Shepherd, Assistant Director bei der Association of British Insurers (ABI). Seine Gesellschaft werde die Regierung bei der Umsetzung des Programms weiter unterstützen.

Gleichzeitig zeigt er auch die Probleme auf, die die Verschiebung mit sich bringt. Der Verband habe immer erklärt, dass die Versicherer ein „Minimum von drei Monaten“ brauchen würden, um die neuen Regeln nach der Verkündung umzusetzen. „Zu dieser Aussage bekennen wir uns weiterhin“.

Als „unausweichlich“ bezeichnet ACSO Executive Director Matthew Maxwell Scott die Verschiebung. Der Verband ASCO ist eine nicht-kommerzielle Körperschaft, die Konsumenten bei Ansprüchen im zivilen Justizsystem unterstützt. „Es ist absolut klar, dass es nicht möglich ist, ein solches Projekt in einer Isolation, entfernt von praktischen Erfahrungen, bewerkstelligen zu können“, sagt Scott. Die Expertise und Erfahrungen der Anspruchsteller müssten „stärker berücksichtigt“ werden.

Es sieht so aus, als würde dem Justizministerium noch anstrengende Monate bevorstehen.

Autor: VW-Redaktion

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