Versicherungsbetrug: Hat Bushido wieder zugeschlagen?
Erneute Betrugsvorwürfe gegen Anis Mohamed Youssef Ferchichi alias Bushido. Der Gangster-Rapper soll seinen ehemaligen Geschäftspartner Arafat Abou-Chaker, gegen den er aktuell prozessiert, zur Brandstiftung angehalten haben. Das Ziel soll Versicherungsbetrug gewesen sein. Es wäre nicht der erste Fall für den Musiker.
Derzeit prozessiert Bushido im großen Stil gegen seinen ehemaligen Freund Abou-Chaker. Dieser war zu Buddy-Zeiten mit einer Generalvollmacht ausgestattet und hatte somit laut Medienberichten Zugriff auf das Geschäft und Vermögen des Musikers. Dieser soll ihn jahrelang ausgenutzt und um Millionen betrogen haben, klagt Bushido laut RTL. Offenbar ist Abou-Chaker, ein oder das Oberhaupt eines kriminellen Clans in Berlin und stehe mit dem Brand in Bushidos Villa in Verbindung.
Der Musiker soll seinen ehemaligen Geschäftspartner angestiftet haben, ein Feuer in seiner Villa zu legen oder legen zu lassen, das ergeben Recherchen des „Stern„. Im Dezember 2013 kam es im Dachstuhl der Villa des „King aller Epochen“ in Kleinmachnow zu einem Brand. Der Nachbar war der genannte Abou-Chaker und die denkmalgeschützten Gebäude mussten als Brandfolge aufwendig saniert werden. Der Schaden wurde folglich ein Versicherungsthema, die Polizei vermutet Brandstiftung.
Nun schaltete sich Abou-Chaker in die Ermittlungen ein und nahm per Smartphone „heimlich ein Gespräch mit einem vermeintlichen Mittäter auf“, das laut RTL einem „Quasi-Geständnis“ gleichkommt. Leider wird nicht erwähnt, ob das Gespräch vor oder nach dem Streit mit Bushido aufgenommen wurde. Das Handy stellte die Berliner Polizei sicher , der Mitschnitt ging an die Staatsanwaltschaft in Potsdam, Kleinmachnow liegt in dem Bundesland. Nach „Stern“-Informationen wurden Ermittlungsverfahren gegen „die mutmaßlichen Brandstifter sowie den mutmaßlichen Anstifter Bushido eingeleitet“.
Wer einmal lügt…
So ganz unglaubwürdig klingt die Geschichte nicht, der selbst ernannte „Gangster Rap Titan“ wurde in der Vergangenheit bereits wegen Versicherungsbetrugs verurteilt. Im November 2014 soll im Aquaristik-Geschäft des Gangsta-Rappers eingebrochen worden sein. Der Schaden von 360.000 Euro in Verbindung mit unklaren Spuren machte Polizei und Versicherung stutzig, es wurden Ermittlungen wegen Betrugs aufgenommen. Diese mündeten schließlich in einer elfmonatigen Haftstrafe und einer Geldstrafe Bushidos, wie der Spiegel meldet.
Damit aber noch nicht genug der Versicherungsfälle. Während einer Bootstour im Frühjahr 2013 wollte Bushido ganz gangsteruntypisch seiner Schwiegermutter ein Diamanten-Armband im Wert von 235.000 Euro überreichen. Doch es landete im Wasser und der Fall bei der Versicherung, wie erneut RTL schreibt. Bei den laut Stern vorliegenden Fotos komme allerdings der Verdacht auf, dass das badende Schmuckstück mit „35 identisch geschliffenen Steinen“ Jahre zuvor auf einer Ausgabe der Zeitschrift „Muscle & Fitness“ erschien.
Doch nicht nur die Elemente Feuer und Wasser, auch Einbrecher machen einem das Gangsterleben (erneut) schwer. Im Jahr 2015 wurde ins Lager einer Boutique für Babykleidung am Berliner Ku’damn eingebrochen. Das Geschäft gehört, sie ahnen es, Bushido und seiner Ehefrau Anna-Maria Ferchichi. Die Versicherung musste laut dem Fernsehsender „schon wieder zahlen“.
Die Staatsanwaltschaft leitete ein Ermittlungsverfahren „wegen des Verdachts auf Vortäuschung einer Straftat unter anderem gegen Bushido ein“. Die Ermittlungen blieben ergebnislos, das Verfahren wurde im März 2017 eingestellt.
Wasser, Feuer, Einbrecher, dann noch auspressende Geschäftspartner und obendrauf aufmerksame Polizei und entschlossene Staatsanwälte, das Leben eines Rappers ist nicht einfach.
Autor: VW-Redaktion
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