Cyber-Angriffe legen Börsenhandel in Neuseeland seit Tagen lahm

Quelle: geralt / Pixabay

Die neuseeländische Börse kämpft mit massiven Problemen in Folge mehrerer Cyber-Angriffe. Vier Tage in Folge konnte der Handel in dem 135-Milliarden-US-Dollar-schweren Markt nicht richtig stattfinden. Bei den Attacken handelt es sich um so genannte Distributed-Denial-of-Service-Angriffe, kurz DDoS. Die Börse selbst schweigt zu den Hintergründen und den möglichen Angreifern.

Bei DDoS wird ein System bewusst mit Anfragen überflutet bis es zusammenbricht. So geschehen bei der Website des neuseeländischen Börsenbetreibers. Der Börsenhandel funktionierte an sich einwandfrei weiter. Weil aber bestimmte Informationen über die Website nicht für alle verfügbar waren, kann es zu Wettbewerbsverzerrungen kommen. So hat die New Zealand’s Exchange (NZX) am vergangenen Dienstag den Handel für eine und am Mittwoch für drei Handelsstunden gestoppt. Am Donnerstag wurde der Handel nach 11 Uhr Ortszeit unterbrochen. Am Freitag wurde die Börse mit drei Stunden Verspätung eröffnet. Auch die koreanische Börse gab an, dass ihre Website am Mittwoch fast drei Stunden lang nicht funktionierte, nachdem sie unter einem DDoS-Angriff gelitten hatte.

An diesem Montag war die Börsen-Website in Neuseeland erneut nicht erreichbar, der Handel wurde aber fortgesetzt. Die Cyber-Sicherheitsagentur der neuseeländischen Regierung hatte bereits im November berichtet, dass sie Erpressungs-Emails von russischen Hackern erhielten. Der Finanzministser des Landes, Grant Robertson, nimmt die Cyber-Attacken sehr ernst. Inzwischen untersucht der neuseeländische Geheimdienst die Vorfälle. Das Land gehört zur westlichen Geheimdienstallianz, der sogenannten „Five Eyes“, mit den USA, Großbritannien, Australien und Kanada.

Die Hong Kong Stock Exchange wurde im vergangenen September Opfer von DDoS-Angriffen. Die Cloud von Amazon wurde im Juni angegriffen. Laut dem Unternehmen Netscout, ein Anbieter von Service Assurance, Sicherheit und Unternehmens-Analytik, gab es vom 11. November 2019 bis zum 11. März 2020 durchschnittlich rund 735.000 DDoS-Angriffe pro Monat, mit einem Spitzenwert von rund 751.000 während der Weihnachtszeit im Dezember. 

Autor: VW-Redaktion

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