Dieselskandal: Ermittlungen gegen Mitsubishi

2016 Mitsubishi Outlander

Ist der Dieselskandal für Autobauer mittlerweile ein Must-Have. Audi, VW, Daimler, Porsche, alles diese unternehmen sehen sich Vorwürfen ausgesetzt. Die Liste ist lang und prominent, nun gehört auch Mitsubishi zu diesem erlesenen Kreis. Für Marktbeobachter nicht überraschend.

Gegen den Autokonzern Mitsubishi werden Vorwürfe laut. Bei den Japanern sollen Dieselmotoren mithilfe einer Software Schadstoffwerte manipuliert worden sein. Bundesweit wurden Geschäftsräume des Unternehmens durchsucht, wie die Staatsanwaltschaft Frankfurt bestätigte.

Laut Staatsanwaltschaft richten sich die Ermittlungen gegen „verantwortliche Personen“, die bei dem Unternehmen arbeiten sowie gegen eine Tochterfirma von Mitsubishi. Insgesamt wurden zehn Gewerbeobjekte in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Niedersachsen und Bayern durchsucht, wie Tagesschau meldet.

Für den Anwalt Claus Goldenstein, der nach eigenen Angaben17.800 Mandanten im Abgasskandal vertritt,  ist die Ermittlung keine Überraschung: Dass der Abgasskandal auch Mitsubishi erreicht, war nur eine Frage der Zeit: Bereits im Oktober 2019 veröffentlichte der RBB Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA), nach denen der Mitsubishi Outlander mit einem 2,2 Liter Dieselmotor die erlaubten Stickoxide-Werte um mehr als das Fünffache überschreitet. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt vermutet in dem Fahrzeug – sowie in weiteren 1,6 und 2,2 Liter Diesel-Modellen des Herstellers – den Einbau illegaler Abschalteinrichtungen. Diese geben in Testsituationen einen geringen Schadstoffausstoß vor, als es tatsächlich der Fall ist.“

Das bedeutet es für die Versicherer

Für die Versicherungsbranche ist der Abgasskandal auch ohne Mitsubishi bisher ein teures Vergnügen. Bis Ende Oktober 2019 haben 206.200 Diesel-Fahrer ihre Rechtsschutzversicherung genutzt. Dafür haben die Versicherer rund 550 Millionen Euro aufgewendet, insbesondere für Anwalts-, Gerichts- und Gutachterkosten, erklärt der GDV. Der Streitwert aller Diesel-Rechtsschutzfälle summiert sich auf mehr als 4,8 Milliarden Euro. Dank Mitsubishi wird es noch ein wenig mehr werden.

Statista

Immerhin, VW scheint derzeit bemüht, einen Vergleich mit den Kunden auszuhandeln, was die Arag begrüßt.

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