Beitragsbelastung in der GKV höher als in PKV

Die Beitäge in der krankenversicherung kennen ur den Weg nach oben. Bild von kytalpa auf Pixabay

Es ist bei Kritik ein beliebter Trick. Der Kritisierte zeigt einfach mit dem Finger auf einen anderen, der dasselbe gemacht hat, nur schlimmer. Dieses seit Kindertagen beliebte Erfolgsmodell wendet aktuell der PKV-Verband beim Thema Beitragsbelastung an. Der Fairness halber, die Kritik an der PKV ist oftmals von ähnlicher Qualität. Es ist zudem absehbar, dass die Beitäge nur einen Weg kennen: nach oben.

Die Beitragsbelastung der Versicherten ist in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) pro Kopf in den letzten zehn Jahren stärker gestiegen als in der Privaten Krankenversicherung (PKV). Dies ist das Ergebnis einer Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP), in der auch die bevorstehenden Steigerungen zum Jahr 2020 bereits einbezogen sind.

Von 2010 bis 2020 erhöhten sich die Beitragseinnahmen pro Versicherten in der GKV um 45,6 Prozent und in der PKV um 25,3 Prozent. Das entspricht im Schnitt einem Anstieg pro Jahr um 3,8 Prozent in der GKV und um 2,3 Prozent in der PKV.

Zahlenspiele statt Lösungen?

Der Beitragssatz inkl. Zusatzbeiträge in der GKV konnte aufgrund der guten Wirtschaftskonjunktur und dementsprechend guten Einnahmensituation im betrachteten Zeitraum annähernd stabil gehalten werden. Die absolute Belastung der Versicherten sei gleichzeitig jedoch gestiegen, „weil sich der Beitragssatz auf ein steigendes beitragspflichtiges Einkommen bezieht“.

Bei GKV-Versicherten, deren Einkommen durch eine Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze in größerem Umfang verbeitragt wurde, sei nicht nur die absolute, sondern auch die relative Belastung gestiegen. In der öffentlichen Wahrnehmung suggeriert der konstante GKV-Beitragssatz „fälschlicherweise eine stabile Entwicklung“.

Leider hilft diese Meldung keinem Versicherten, weder in PKV noch GKV. Es ist unwahrscheinlich, dass ein Versicherter sich über seine Beitragserhöhung freut oder wenigstens weniger ärgert, weil jemand noch eine höhere bekam.

Auch künftig werden die Gesundheitskosten und dadurch Krankenversicherungsbeiträge steigen. Kürzlich berichtete Zielke Research Consult, dass nur 14 von 39 privaten Krankenversicherern mittelfristig die Beiträge stabil halten können.

Autor: VW-Redaktion

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