Kleinlein attackiert GDV scharf

Axel Kleinlein. Quelle: BdV

Axel Kleinlein, Vorstandssprecher des Bundes der Versicherten (BdV), teilt wieder einmal kräftig aus. Dieses Mal ist der Branchenverband GDV und – mal wieder – die Riester-Rente. „Die Versicherungslobbyisten stellen historische Rentenhöhen der Riester-Rente den Leistungen der gesetzlichen Rente so gegenüber, als wären diese Ergebnisse auch heute zu erwarten“, keilt der Verbraucherschützer.

So habe der GDV nach Kleinleins Aussage darstellen wollen, wie hoch die für 40- bis 44-jährigen Personen schon angesparten Anwartschaften aus der gesetzlichen und der Riester-Rente seien. Dabei beziehe er sich auf eine Studie der DRV, in der ausdrücklich historische Werte betrachtet werden.

„Die Zahlen der Versicherungslobbyisten basieren auf Riester-Renten, die vor einigen Jahren mit noch vergleichsweise hohen Garantiezinsen abgeschlossen wurden“, erläutert Versicherungsmathematiker Kleinlein. Zudem würden in der Veröffentlichung des Lobbyverbands aber jegliche Hinweise darauf fehlen, dass es sich um eine historische Betrachtung handelt. „Es ist irreführend, vollkommen veraltete und überhöhte Rentenleistungen so darzustellen, als wären sie aktuell“, so Kleinlein.

Sein Resümee zu Riester: „Im Beispielfall reicht die Riester-Rente mit Mühen noch für ein Pizzaessen im italienischen Restaurant. Die heutige Riester-Rente ist keine Altersvorsorge mehr, sondern bringt nur ein mickriges Taschengeld!“

GDV feiert Riester als Erfolgsmodell

Der Branchenverband GDV sieht dies naturgemäß natürlich anders: „Riester leistet einen wesentlichen Beitrag zur Altersvorsorge in Deutschland: Allein bei den Lebensversicherern sind 73,5 Milliarden Euro in Riester-Verträgen angespart. Und wer heute riestert, stockt seine gesetzliche Rente deutlich auf“, betonte der Verband Ende November und berief sich dabei auf Zahlen der Deutschen Rentenversicherung (DRV).

Demnach hätten Riester-Sparer der Altersgruppe von 40 bis 44 Jahrenbereits einen Riester-Rentenanspruch von 71 Euro (Frauen) bzw. 102 Euro (Männer) aufgebaut – und zwar auch dann, wenn sie keine weiteren Beiträge mehr einzahlen sollten, so der Verband. Die sicher erreichte gesetzliche Rente in der Altersgruppe betrage demnach 481 Euro bei Frauen bzw. 515 Euro bei Männern, so der GDV weiter. Rechnerisch bringe Riester damit ein Rentenplus von 20 Prozent (Männer) bzw. 15 Prozent (Frauen).

Autor: VW-Redaktion

3 Kommentare

  • Ist ja auch nicht zu erwarten, die gesetzliche wird noch weiter massiv gekürzt werden müssen, während Fondspolicen laufen wie seit 30 Jahren

  • Marcel Dietrich

    Für das Vorsorgekonzept Riester gibt es keine Alternativen mit so hoher staatlicher Förderung.
    Er sollte erstmal ein solch sicheres, gut verzinstes Produkt benennen können. Nur Kritik zu äußern ist nicht zielführend.

  • Henning Prüfer

    Mit den Einlagen der Bürger zu spielen, ist eindeutig schon verbal eine Straftat! Wer hier von Insolvenz spekuliert, der meint Versicherungsbetrug sowie Insolvenzbetrug! In solchem Falle muß schleunigst die Buchführung der Versicherungen auf den Prüfstand! Die doppelte Buchführung ist nun einmal nötig und Kredit und Debit haben zu stimmen! Nicht umsonst ist der Hauptbuchhalter immer nach GmbH Gesetz bei Ungereimtheiten mit Strafen bedroht!

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