Ex-Ergo-Manager Christ kritisiert SPD-Pläne zur Vermögenssteuer
Einst wurde die Vermögenssteuer unter der Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) abgeschafft. Nun wollen die Sozialdemokraten eben jene wieder einführen. Im Gespräch ist demnach ein Steuersatz von in Steuersatz von einem Prozent, bei sehr großen Vermögen auch bis zu 1,5 Prozent. Zwar sollen hohe Freibeträge gewährleisten, dass nur Multimillionäre und Milliardäre von den Plänen betroffen sein. Dennoch stoßen die Pläne auf erhebliche Kritik: „Die Schwächeren der Gesellschaft werden nicht gestärkt, indem man die Starken schwächt“, kritisiert der ehemalige Ergo-Manager und heutige Vizepräsident sozial-liberalen Wirtschaftsforum der SPD, Harald Christ.
„Ich halte nichts von aktionistischer Symbolpolitik – und ich finde diese Diskussion zum jetzigen Zeitpunkt auch für nicht zielführend. Sie schadet am Ende“, betont der einstige Versicherungsmanager im Interview mit der Wirtschaftswoche. So glaube er nicht, dass eine Renaissance der Vermögensteuer der SPD die Wähler zurückbringen und unter Unternehmern wieder interessanter machen wird. „Die SPD sollte zunächst einmal die wichtige Führungsfrage klären und danach in eine ernsthafte inhaltliche, ergebnisoffene Diskussion über Inhalte einsteigen“, so Christ. Dennoch müssten „die wirtschaftlich Stärkeren ihrer Verantwortung auch gerecht werden. Allerdings müsse dies „vielmehr inhaltlich passieren, um eine SPD wirklich wieder attraktiv für Mehrheiten zu machen“.
Christ war bis 2017 Vorstandsvorsitzender der Ergo Beratung und Vertrieb AG sowie Vertriebsvorstand der Ergo Deutschland. Er ist zudem Mitbegründer und im Präsidium des Wirtschaftsforums der SPD. Bekannt wurde der Vertriebsexperte 2009 als Anwärter für das Amt des Wirtschaftsministers im Schattenkabinett des damaligen Kanzlerkandidaten Frank Walter Steinmeier.