Genarali schnappt sich MGG

Generali-Chef Philippe Donnet Bildquelle: Generali; Cathay Life

Generali Investments sichert sich eine Mehrheitsbeteiligung am amerikanischen Vermögensverwalter MGG. Die Gruppe ist auf den Bereich Private Credit spezialisiert und verwaltet ein Vermögen von über sechs Mrd. Dollar. Abgewickelt wird Deal über die 2024 zugekaufte Generali-Investments-Tochter Conning & Company.

Generali Investments, globaler Investmentarm des italienischen Versicherers Generali, unterzeichnete eine Vereinbarung über den Kauf eines Anteils von 77 Prozent an der US-Firma MGG Investment Group. Der Übernahmepreis beläuft sich auf 320 Millionen Dollar. Bei Erreichen bestimmter operativer Meilensteine könnte sich dieser allerdings erhöhen, heißt es in einer Mitteilung.

MGG hat seinen Hauptsitz in New York und wurde 2014 von Kevin Griffin und McCourt Global als privates Familienunternehmen gegründet. Das Unternehmen bietet vor allem besicherte Darlehen und strukturierte Kapitallösungen für Unternehmen im US-amerikanischen Mid Market an.

Innerhalb der letzten rund zehn Jahre hat MGG nach eigenen Angaben über zehn Mrd. USD in mehr als 175 Transaktionen mit Schwerpunkt auf Non-Sponsored-Finanzierungen bereitgestellt. Bei Non-Sponsored-Finanzierungen geht es um die Kreditvergabe an Unternehmen, die nicht im Eigentum von Private-Equity-Gesellschaften sind. MGG verwaltet ein Vermögen von rund sechs Mrd. Dollar.

Die Transaktion soll in diesem Jahr abgeschlossen werden und sich Schätzungen zufolge um zwei Prozentpunkte negativ auf die Solvency-II-Quote der Generali auswirken. Die bestehenden Gesellschafter, einschließlich der Mitglieder des MGG-Managements und McCourt Global, sollen eine Minderheitsbeteiligung behalten. Kevin Griffin bleibt CEO und CIO. Anlagestrategie, Prozesse oder das Tagesgeschäft von MGG sollen sich nach der Übernahme ebenso nicht ändern.

Die Generali hofft durch den Erwerb der Mehrheitsanteile auf eine Beschleunigung des Ausbaus von Kapazitäten von Generali Investments im Bereich Private Credit. Der Deal schließe die mit Generali verbundenen Versicherer ein, die in Lösungen von MGG investieren werden, erklärt Generali-Investments-Chef Woody Bradford.

Im letzten Jahr krempelte die Generali ihre Organisationsstruktur grundsätzlich um. Wie von CEO Philippe Donnet initiiert, tritt der Konzern seit Juni als diversifizierte Finanzgruppe mit Fokus auf den Hauptgeschäftsfeldern Versicherungen und Vermögensverwaltung auf.

Generali Investments löste die bisherige Einheit Asset and Wealth Management ab. Mit Ausnahme einzelner Aktivitäten in China beaufsichtigt die Holding alle globalen Vermögensverwaltungsaktivitäten innerhalb der Gruppe. GIH fungiert also als Dachgesellschaft spezialisierter Vermögensverwaltungsgesellschaften in verschiedenen geografischen Märkten des Generali-Konzerns. Die Einheit verwaltet ein Vermögen von rund 632 Milliarden Euro.

2024 schloss der Investmentarm die Übernahme von Conning Holdings und ihrer Tochtergesellschaften von Cathay Life ab, VWheute berichtete.  Es floss kein Bargeld, dafür fand ein Aktientausch statt. Als Ergebnis wurden alle Aktien von CHL in die Generali Investments Holding eingebracht, im Austausch gegen neu ausgegebene Aktien. Cathay Life wurde mit einem Anteil von 16,75 Prozent Minderheitsaktionär der GIH.

Autor: Michael Stanczyk