Moody’s: Versicherern drohen wegen Leasing-Flugzeugen in Russland Milliardenschäden
Den Versicherern und Rückversicherern droht wegen des Streites um die Leasing-Flugzeuge in Russland ein Schaden in Milliardenhöhe. Dies geht aus einer Analyse von Moody’s hervor. Die russische Regierung hatte ihren Fluggesellschaften daher erlaubt, die geleasten Flugzeuge als ihr Eigentum einzutragen und ihnen russische Lizenzen erteilt.
Nach Schätzungen der Ratingagentur droht den Versicherern und Rückversicherern der betroffenen Maschinen ein Schaden von bis zu elf Mrd. Dollar. Allerdings müssten die Eigentümer der in Russland stationierten Leasing-Maschinen aber um die Summen voraussichtlich vor Gericht kämpfen, berichtet Reuters unter Berufung auf einen Bericht von Moody’s. Den größten Anteil dürften allerdings die Rückversicherer tragen, da die Versicherer 20 bis 30 Prozent ihrer Luftfahrt-Prämien abgeben würden.
Zu den größten Flugzeug-Versicherern zählten die Allianz, Axa und AIG, heißt es weiter. Im Verhältnis zu ihrem gesamten Portfolio seien diese Schäden aber nicht wesentlich. Vielmehr könnten kleinere Spezialversicherer schwerer getroffen werden.
Über 500 relativ neue Maschinen westlicher Bauart – hauptsächlich Airbus und Boeing – sind von Leasinggesellschaften mit Sitz in Irland an russische Airlines vermietet. Versichert werden die Flugzeuge von japanischen Versicherern. Das Problem: Russland will die Maschinen nicht zurückgeben.
Versicherungsexperten warnten bereits, dass den Luftfahrt-Kriegsversicherern der größte Verlust seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 droht, wenn Flugzeuge westlicher Bauart nicht von russischen Flughäfen geborgen werden können. Die britische Analysegruppe Russell Group erklärte, dass 589 Flugzeuge westlicher Bauart mit einem Marktwert von 13 Mrd. US-Dollar auf russischen Flughäfen am Boden liegen.
Autor: VW-Redaktion