Tesla droht Milliardenschaden

Kein Strom, keine Produktion bei Tesla in Grünheide. Bildquelle: Tesla
Nach einem Brand an einem Hochspannungsmast bleibt das Tesla-Werk im brandenburgischen Grünheide wohl bis Ende nächster Woche ohne Strom. Die als linksextremistisch eingestufte Vulkangruppe reklamierte für sich, hinter dem Stromausfall zu stehen. Dem Autokonzern von Elon Musk droht ein Milliardenschaden.
In einem Schreiben gab die Gruppierung Vulkangruppe an, den Anschlag als Protest gegen den US-Autobauer verübt zu haben. Die Polizei bestätigte die Authentizität des Schreibens, woraufhin das Landeskriminalamt Ermittlungen aufnahm.
Die Verantwortlichen des Tesla-Werks in Grünheide hatten zuvor mitgeteilt, dass die Reparatur des sabotierten Strommasts voraussichtlich anderthalb Wochen in Anspruch nehmen werde. Der Produktionsstopp aufgrund des Stromausfalls führt zu erheblichen finanziellen Verlusten für das Unternehmen, wobei täglich rund 60 Millionen Euro Umsatz entgehen.
Ursprünglich hatte Tesla den Schaden durch den Brandanschlag auf mehrere hundert Millionen Euro geschätzt. Diese Summe könnte nun aufgrund der verlängerten Stilllegung der Fertigung weiter steigen, insbesondere da ursprünglich ein Wiederanlauf der Produktion für den kommenden Montag geplant war.
Von so hohen Schadenzahlen geht der Experte Ferdinand Dudenhöffer nicht aus. „Der reine Produktionsausfall für eine Woche ist nach meiner Einschätzung nach der derzeitigen Marktlage eher mit Schäden von vielleicht 100 Millionen Euro vergleichbar“, sagte der Direktor des Center for Automotive Research gegenüber DPA. „Eine neunstellige Summe ist schon eine hohe Nummer, die nur nachvollziehbar ist, wenn sehr hohe Schäden an Maschinen durch den Brand bei Tesla entstanden sind.“ Es ist daher anzunehmen, dass der US-Autobauer einen erheblichen Teil der Schadenskosten in der Grünheide-Anlage selbst tragen wird.
Der Energienetzbetreiber Edis indes will den Stromausfall bei Tesla möglichst bald zu beenden. Am Mittwoch teilte das Unternehmen mit, dass Einsatzkräfte mit höchster Priorität an einer vorläufigen technischen Lösung arbeiten, um die bisher unversorgte Industrieansiedlung, Produktion sowie das Logistikzentrum schnellstmöglich wieder zu versorgen.
Auch andere Unternehmen, darunter das Edeka-Auslieferungslager und die Median-Klinik für Schlaganfall-Patienten in Grünheide, sind von den Auswirkungen des Stromausfalls betroffen. Das Edeka-Lager kämpft gegen den Verderb von Tausenden Tonnen Tiefkühlware, die Klinik greift auf eine Notstromversorgung zurück.
Autor: VW-Redaktion