„Ihr Hu***söhne schreibt eh, was ihr wollt“: Mehmet Göker reagiert feinsinnig auf Anfrage zu drohender Haft in der Türkei

Fitch zeichnet düstere Aussichten für türkische Versicherer. Quelle: Bild von LoggaWiggler auf Pixabay.

Subtilität ist nicht unbedingt die größte Stärke Mehmet Gökers. Die deutschen Staatsanwälte haben den ehemaligen Vertriebsstar der Versicherungswelt mittlerweile weitgehend aufgegeben, doch nun droht ihm in der Türkei eine Haftstrafe, meldet eine Wirtschaftszeitung.

Die Vergangenheit Gökers ist ein Auf und Ab wie eine Achterbahn. Vorbei sind die Zeiten, in denen das Vertriebsass mit seinem Unternehmen MEG die deutsche Versicherungsvertriebslandschaft beherrschte. Nach erstaunlichen Höhen folgte eine Verurteilung wegen Steuerhinterziehung, sein Unternehmen ging insolvent und Göker flüchtete wegen eines fehlenden Auslieferungsabkommens in die Türkei. Doch sein Elba wollte Göker hinter sich lassen und mit gewaltigen Plänen und einem Film über sein Leben groß zurückkommen.

Das sollte aktuell einfacher als zuletzt sein, denn im Februar dieses Jahres hat das Landgericht Kassel den letzten Haftbefehl gegen Göker aufgehoben, meldet die Wirtschaftswoche. Ein solches Vorgehen sei „nicht mehr verhältnismäßig“. Laut dem Medium soll es in Kassel noch zwei weitere Anklagen gegen Göker geben. Der Vorwurf lautet auf „Verdacht des mehrfachen gewerbsmäßigen Verrats- von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen“. Eventuelle Vergehen sollen allerdings „wohl zumindest teils verjährt“ sein.

Mittlerweile ist Göker auf seinem eigenen Videokanal präsent und stellt dort sein „Göker-Konzept“ vor, offenbar eine Art Verkaufsprogramm. Die Kommentare unter dem Video gegenüber seiner Person und dem Konzept allgemein sind überwiegend ablehnend.

Also alles gut?

Die Gefahr in Deutschland lichtet sich, doch jetzt droht Ärger in der Türkei.  Anfang Juli soll der Geschäftsmann Göker in der Türkei im „Zusammenhang mit betrügerischen Immobiliendeals zulasten seiner Gläubiger“ zu einer fünfjährigen Haftstrafe und einer „saftigen Geldstrafe“ verurteilt worden sein. Von dem Vorwurf der Urkundenfälschung wurde er freigesprochen. Das Urteil des Gerichts in Söke liege der Wirtschaftswoche vor (Az.: 2020/238 Esas)

Auf Anfrage der Zeitung reagierte Göker ein wenig wirsch: „Also mir liegt nur ein Freispruch vor“, erklärte er, ohne sich inhaltlich zu äußern. Er schob hinterher: „Ihr schreibt doch eh alle, was ihr wollt; ihr seid alle Hurensöhne.“

Das letzte Kapitel in der Saga Göker ist noch nicht geschrieben.

Autor: VW-Redaktion