Klimawandel lässt Versicherungspreise steigen

Es wird heißer, das bringt Probleme mit sich. Bild von Gerd Altmann auf Pixabay.

Nordamerika befindet sich in einer extremen Hitzewelle.  Die Wetterextreme in Verbindung mit Materialknappheit und Fachkräftemängel haben auch Auswirkungen auf die Versicherungspreise. Wer das als nordamerikanisches Phänomen begreift, liegt falsch.

Die genannten Faktoren werden die „property insurance rates“ nach oben treiben, ist sich Assaf Wand sicher. Das erklärte der Chief Executive Officer und Co-Founder von Hippo gegenüber Reuters. Mit einer Umkehr ist nicht zu rechnen.

In Teilen Nordamerikas herrscht bereits seit einer Woche große Hitze, in den kommenden Tagen sollen die Temperaturen über 40 Grad steigen. Der Nationale Wetterdienst der USA warnt bereits vor einer „historischen und gefährlichen Hitzewelle„. Diese ist aktuell auf ein Hochdruckgebiet zurückzuführen, das sich über dem Westen der USA ausbreitet. In einem größeren Zusammenhang betrachtet haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler „keinen Zweifel“, dass der menschengemachte Klimawandel  „Extremwetterereignisse“ häufiger werden lässt.

Und in Deutschland?

Nordamerika gleich Norderney. Das ⁠Klima⁠ ändert sich und wird sich auch in Zukunft weiter wandeln. Die beobachteten und berechneten Veränderungen lassen sich „direkt mit dem Ausstoß von Treibhausgasen durch den Menschen“ in Verbindung bringen. Der ⁠Klimawandel⁠ manifestiert sich dabei sowohl in langfristigen Klimaänderungen wie steigenden Durchschnittstemperaturen oder einem höheren Meeresspiegel, als auch in einer veränderten ⁠Klimavariabilität⁠, also stärkeren kurzfristigen ⁠Klimaschwankungen⁠ und häufigeren Extremwetterereignissen wie ⁠Starkregen⁠, Dürren oder Hitzesommern, schreibt das Umweltbundesamt. Rekordtemperaturen wie  im Jahr 2019 sind keine Seltenheit mehr, auch in diesem Jahr wurden im Juni fast 40 Grad erreicht. Das alles kurz nach dem Rekordsommer 2018, ein Schelm, wer da ein Muster erkennt.

Doch nicht nur das Wetter teilt Deutschland mit Nordamerika. In Deutschland herrscht Baustoffknappheit – ironischerweise auch deswegen, weil viel Holz in die USA geht. Der Bauwirtschaft fehlt der Stoff, die Preise sind stark gestiegen. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) will deswegen eine Einschränkung für den Einschlag von Fichten zurücknehmen. Andere sprechen dagegen davon, besser die Ausfuhr zu unterbinden. „Eigentlich müsste man den Export von Holz in die USA unterbinden“, wird ein Experte im Spiegel zitiert. Mit weiter steigenden Holzpreisen wird von allen Seiten gerechnet.

Bäume schützen vor extremem Wetter und sind wichtig für das Klima. Ob die von Altmaier auf den Weg gebrachte Steigerung der Fällraten in Zeiten des Klimawandels daher durchdacht ist, bleibt zweifelhaft. Sicher ist, dass die Probleme in den USA auch hierzulande bereits auftreten. Die steigenden Versicherungspreise sind auf der Liste der damit einhergehenden Folgen vernachlässigbar.

Autor: Maximilian Volz