Roland: Anti-Corona-Maßnahmen polarisieren die Deutschen

Quelle: Bild von Michael Hofmann auf Pixabay

Die Corona-Infektionen steigen derzeit wieder deutlich an. Gleichzeitig will die Bundesregierung mit einer sogenannten „Bundesnotbremse“ im Eilverfahren die Infektionszahlen wieder in den Griff bekommen. In der Bevölkerung stoßen die Anti-Corona-Maßnahmen hingegen auf geteilte Reaktionen, wie eine Yougov-Umfrage im Auftrag der Roland Rechtsschutz aufzeigen will.

Sagten im November noch 14 Prozent der Befragten, sie fühlten sich sehr stark durch die Maßnahmen eingeschränkt, sind es jetzt 20 Prozent. Andererseits wächst auch die Gruppe derjenigen, die angeben, sich kaum oder gar nicht eingeschränkt zu fühlen: von 18 Prozent im November 2020 auf 24 Prozent im April 2021.

Dies deute nach Ansicht des Rechtsschutzversicherers darauf hin, dass sich die Meinungen in der Gesellschaft zu den Anti-Corona-Maßnahmen zunehmend entzweien. Zum einen gebe es mehr Bundesbürger, die die Einschränkungen als immer gravierender empfinden. Gleichzeitig scheinen sich auch mehr Menschen mit den Einschränkungen arrangiert zu haben.

Eine weitere Erkenntnis der Umfrage: Die Pandemie belastet ganz besonders Familien. So sagen 51 Prozent der Befragten mit mindestens einem Kind, aber nur 40 Prozent der Kinderlosen, dass sie sich in ihrer Freiheit eingeschränkt fühlen. Die vielen Monate der Zusatzbelastungen durch Betreuung und Homeschooling scheinen hier zunehmend an den Nerven der Eltern zu zerren.

Gleichzeitig sehen die Besitzer einer eigenen Immobilie – womöglich mit Terrasse oder Garten – die Situation etwas gelassener. So sagen 58 Prozent derjenigen, die in einem eigenen Haus leben, aber nur 50 Prozent der Personen ohne eigengenutzte Immobilie, dass sie sich weniger stark bis gar nicht in ihrer Freiheit beschnitten sehen.

Allerdings sehnen sich die Bürgerinnen und Bürger nach einer möglichst schnellen Rückkehr zur Normalität: Fast die Hälfte (49 Prozent) würde es auf jeden Fall befürworten, wenn die Einschränkungen für Geimpfte aufgehoben würden – vorausgesetzt, es ist erwiesen, dass diese das Virus nicht an andere weitergeben können.

Interessant ist hier der Blick auf die Altersgruppen: Während 61 Prozent der über 55-Jährigen angeben, sich weniger stark oder kaum bis gar nicht in ihren Grund- und Freiheitsrechten beschnitten zu fühlen, ist diese Gruppe gleichzeitig weit vorne bei der Forderung nach Lockerungen für Geimpfte. Über die Hälfte (55 Prozent) von ihnen würde es richtig finden, wenn die Grundrechtseinschränkungen für bereits Geimpfte früher aufgehoben würden als für Nicht-Geimpfte.

Bei den Befragten bis 34 Jahre sieht das Meinungsbild hingegen anders aus. So wären 51 Prozent der 25- bis 34-Jährigen eher oder ganz klar gegen eine vorzeitige Aufhebung der Grundrechtseinschränkungen für Geimpfte. Bemerkenswert: Bei den 18- bis 24-Jährigen plädieren 45 Prozent für die frühere Rückgabe der Grundrechte an Geimpfte, 38 Prozent dagegen.

Quelle: Statista

Zu ähnlichen Ergebnissen kam jüngst auch der ARD-Deutschlandtrend: Demnach sind nur noch 24 Prozent mit den aktuellen Regelungen zur Pandemiebekämpfung einverstanden. Dagegen gehen die Einschränkungen fast jedem zweiten Befragten – und damit mehr als in allen Umfragen zuvor – nicht weit genug. Ihnen gegenüber stehen 24 Prozent, denen die Maßnahmen zu weit gehen.

Autor: VW-Redaktion

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