GDV: Corona sorgt für Stimmungstief bei der Generation Mitte
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Werden Corona-Patienten von den PKV-Unternehmen bei der Neuaufnahme schlechter behandelt?Quelle: Bild von Tumisu auf Pixabay

Die Corona-Pandemie scheint die Generation Mitte stark zu belasten. Laut einer aktuellen Allensbach-Umfrage im Auftrag des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ist der Zukunftsoptimismus der vergangenen Jahre nahezu verschwunden. Zudem zweifeln die Befragten erstmals deutlich an den Vorteilen einer offenen und globalisierten Volkswirtschaft.

So geht nur gut jeder Fünfte (22 Prozent) mit Optimismus in die kommenden zwölf Monate. Vor Jahresfrist war noch annähernd die Hälfte der Befragten (47 Prozent) hoffnungsvoll. Der dramatische Stimmungseinbruch dürfte wesentlich darauf zurückzuführen sein, dass ein Ende der Corona-Krise für die meisten der „Generation Mitte“ nicht annähernd in Sicht ist: An eine Rückkehr zur Normalität binnen mehrerer Monate glaubt nur jeder Fünfte. Über 70 Prozent stellen sich hingegen auf eine länger andauernde Ausnahmesituation ein.

Dabei finden es ebenfalls 70 Prozent der Befragten unerträglich, dass sich das Ende der Krise nicht absehen lässt. Die Ungewissheit wiegt damit schwerer als konkrete Einschränkungen wie Besuchsverbote (50 Prozent) oder auch faktische Verbote von Auslandsreisen (16 Prozent). Zudem konstatiert eine Mehrheit der „Generation Mitte“ eine starke (49 Prozent) oder sogar sehr starke Veränderung (elf Prozent) unserer Gesellschaft – und zwar nicht zum Besseren: Rund 70 Prozent klagen über zunehmende Aggressivität und Ungeduld, gut die Hälfte beklagt wachsenden Egoismus. Eine zunehmende Hilfsbereitschaft erkennen demgegenüber nur 13 Prozent der insgesamt 1.047 befragten Männer und Frauen im Alter zwischen 30 und 59 Jahren.

„Die „Generation Mitte‘ befindet sich in einem Stimmungstief. Jeder Zweite fühlt sich heute schlechter als vor der Krise. Corona wirkt zudem wie ein Spaltpilz – die große Mehrheit sieht mehr Aggressionen und Egoismus als wachsende Solidarität.“

Renate Köcher, Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach

Drei von vier Befragten (75 Prozent) aus der „Generation Mitte“ machen sich dabei auch große Sorgen über die ökonomischen Kollateralschäden der Corona-Krise. Eine relative Mehrheit (38 Prozent) glaubt, dass die deutsche Wirtschaft ihre starke Position in den nächsten Jahren nicht verteidigen kann.

Gleichzeitig teilen immer weniger Menschen den Eindruck, dass die deutsche Wirtschaft von der Globalisierung vor allem profitiert (2020: 48 Prozent, 2017: 64 Prozent). Knapp jeder Zweite (46 Prozent) gibt der Globalisierung die Schuld an der Verbreitung des Corona-Virus auf der ganzen Welt, 34 Prozent stimmen der Aussage nicht zu. Den eigenen Arbeitsplatz hält aktuell fast jeder vierte Befragte für gefährdet – vor einem Jahr war nur rund jeder siebte (14 Prozent) dieser Ansicht.

Autor: VW-Redaktion

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