DIHK-Herbstumfrage: Versicherer überwinden Stimmungstief vom Frühsommer

Quelle: Bild von Andreas Breitling auf Pixabay

Die Stimmung in der deutschen Versicherungswirtschaft hat sich im Herbst wieder deutlich aufgehellt, nachdem die Corona-Krise im Frühsommer vor allem die Geschäftserwartungen in den Keller gedrückt hatte. Nach der jüngsten Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) unter rund 29.000 Firmen beurteilen die befragten Versicherer auch ihre Lage und Geschäftserwartungen besser als alle Branchen zusammengenommen.

Ein positives Signal kam zum Wochenschluss vom Statistischen Bundesamt (Destatis). Danach wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 8,2 Prozent nach dem Einbruch im zweiten Quartal. In der Versicherungswirtschaft erwarten 20 Prozent in den kommenden sechs Monaten eine bessere Geschäftsentwicklung und 16 Prozent einen Rückgang. Der Saldo erreicht damit einen Wert von plus vier. Dieser vergleicht sich mit einem minus von 58 Prozent bei der Umfrage im Frühsommer.

Im Herbst 2019, als eine Corona-Pandemie noch nicht zu erahnen war, hatte der Saldo mit 19 Punkten im Plus gelegen. Und auch trotz der Corona-Krise bewerten die Versicherer ihre aktuelle Lage überaus positiv. Der Saldo drehte sich auf plus 36 Punkte nach noch minus acht Im Frühsommer.

Sorgen machen sich die Versicherer über die Entwicklung der politischen Rahmenbedingungen und dem Fachkräftemangel. Von daher darf durchaus überraschen, dass die Versicherer Personal einstellen wollen. 22 Prozent der teilnehmenden Versicherer suchen Personal und nur vier Prozent denken an Personalabbau. Der Saldo von plus 18 Punkten vergleicht sich mit minus vier im Frühsommer und minus einen Punkt im Herbst 2019. Personal suchen insbesondere die Schaden- und Unfallversicherer (Saldo plus 27 Punkte nach minus 15 im Frühsommer und plus acht vor einem Jahr).

Trotz Wachstumsschub – die Wirtschaft bleibt skeptisch

An der Herbstumfrage des DIHK nahmen rund 29.000 Unternehmen teil, wobei einige Branchen von dem Lockdown im Frühjahr und jetzt auch im November besonders betroffen waren und werden. Unter allen Branchen beurteilen 28 Prozent ihre heutige Labe als besser aber auch 29 Prozent als schlechter. Der Saldo von minus eins vergleicht sich mit minus 26 im Frühsommer und mit plus 30 im Herbst 2019. Und die Geschäftserwartungen bleiben zwar negativ (minus sieben Punkte); aber im Frühsommer hatte das Minus noch bei 44 Punkten gelegen. Destatis relativierte den Wachstumsschub im dritten Quartal um 8,2 Prozent. Im Vergleich zum vierten Quartal 2019 – dem letzten Quartal vor Corona – lag das BIP noch um 4,2 Prozent niedriger.

Autor: Manfred Brüss

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