Kfz-Versicherer beeinflussen zunehmend die Schadenregulierung

Quelle: Bild von Steve Buissinne auf Pixabay

Die Kfz-Versicherer beeinflussen zusehends die Schadenregulierung mit den Werkstätten. Wurden noch 2016 bei 30 Prozent der Versicherungsnehmer bei einem Karosserieschaden Einfluss genommen, waren es 2018 schon 41 Prozent und 2020 bereits 55 Prozent.

Allerdings ist die Einflussnahme für 82 Prozent der Befragten in Ordnung bzw. egal. Erklären könnten das die sehr hohen Zufriedenheitswerte: 95 Prozent sind zufrieden oder sogar sehr zufrieden mit der Schadensregulierung durch den Versicherer. Dies geht aus einer aktuellen Analyse des Kölner Instituts BBE Automotive GmbH hervor.

Ein weiteres Ergebnis: 65 Prozent der Befragten würden sich für einen Kfz-Versicherer entscheiden, der eine individuelle Freiheit bei der Werkstattwahl garantiert. Dennoch steigt die Anzahl der Versicherungspolicen mit Werkstattbindung (2010: neun Prozent, 2020: 22 Prozent).

Zudem haben sich zwei Drittel der Befragten vor der Reparatur einen Kostenvoranschlag eingeholt, 31 Prozent haben darauf verzichtet. Beliebt für die Abschätzung der Kosten ist die Vertragswerkstatt mit 36 Prozent, gefolgt von den freien Werkstätten mit 30 Prozent. Bei der Unfallreparatur selbst legen 84 Prozent der Befragten großen Wert auf die Verwendung von Originalteilen. Das ist ein Plus von fünf Prozentpunkten im Vergleich zu 2016 und 2018 (79 Prozent).

Außerdem hatten 34 Prozent der Befragten einen Karosserieschaden an ihrem Fahrzeug, davon mehr als die Hälfte innerhalb der letzten drei Jahre. Die Schäden resultieren zum Großteil aus Unfällen (fremdverschuldet 48 Prozent, selbstverschuldet 25 Prozent). Die Schadenshöhe lag nach eigener Angabe im Durchschnitt bei 2.660 Euro und ist damit im Vergleich zu 2018 gestiegen (2.570 Euro).

Darüber hinaus haben neun von zehn befragten Autofahrern eine Kasko-Versicherung für ihr Fahrzeug (51 Prozent Vollkasko, 38 Prozent Teilkasko). Lediglich elf Prozent versichern mit dem Mindeststandard, der Kfz-Haftpflichtversicherung.

Allerdings stößt die Praxis der Kfz-Versicherer im Geschäft mit den Werkstätten auch auf Kritik: So monierte der Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF) jüngst „zerstörerische Stundensätze“ und „Ausnutzung“. Besonders im Fokus: Die Huk-Coburg, die VHV und die Allianz.

Autor: VW-Redaktion

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