Makler auf Richtungssuche: Welche Produkte zahlen sich aus?

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Ist das Lebengeschäft stehend K.O.? Die Zukunft nur noch Sach? Oder mangelt es deutschen Vertrieben einfach nur an Kreativität? Wenn es nach Maxpool-Chef Oliver Drewes geht, sind die Absatzpotenziale vielfältig wie nie zuvor – auch in der vielgescholtenen Lebensversicherung. Vorausgesetzt man agiert mit einer satten Portion Innovationskraft.

Im vergangenen Jahr wurden über unser Haus mehr Krankenvollversicherungen abgeschlossen als jemals zuvor. Im Maklergeschäft sehe ich für die Private Krankenvollversicherung eine positive Zukunft. Das kontinuierlich sinkende Leistungsniveau der gesetzlichen Krankenkassen spielt uns natürlich in die Karten und erhöht die Attraktivität dieser Produkte.

Versicherer sind gefordert, die Akzeptanz der PKV mit solider Tarifpolitik sowie nachhaltiger Prämiengestaltung aufrecht zu erhalten.

Klassische Rentenversicherung hat an Bedeutung verloren

Aber auch der Bereich Vorsorge bietet für Makler hohes Vertriebspotenzial. Das Lebensversicherungsgeschäft ist vielfältig wie nie zuvor. Die klassische Rentenversicherung mit Garantieverzinsung hat an Bedeutung verloren. Den Markt dominieren Hybridprodukte, indexorientierte Tarife, und innovativ gestaltete Fondstarife mit und ohne Garantien. Diese werden stark nachgefragt. Ich sehe eine sehr gute Zukunft für hoch flexibel gestaltete und innovative Fondstarife ohne Garantien, da diese langfristig ansehnliche Ablaufrenditen erzielen können.

Neben der privaten Altersvorsorge wird die betriebliche Altersversorgung an Bedeutung gewinnen. Auch der Politik ist bewusst, wie wichtig und effizient diese Form der Altersvorsorge ist. Deshalb hat sie sich – wie im Abschlussbericht der vom Arbeitsminister Hubertus Heil eingesetzten Kommission „Gerechter Generationenvertrag“ empfohlen – vorgenommen, die bAV umfangreicher zu fördern.

Eine private Rentenversicherung bietet das unschlagbare Argument einer lebenslangen Rentenzahlung. Da sich dies mit keinem anderen Vorsorgeprodukt bewerkstelligen lässt, sehe ich auch hier eine weiterhin hohe Nachfrage. Auch für Biometrieprodukte wie die Risikolebens- oder die Berufsunfähigkeitsversicherung wird es immer einen Markt geben.

Existenzgrundlage Sachversicherung

Die Lösungen, mit denen sich das Arbeitseinkommen sichern lassen, sind noch längst nicht bedarfsdeckend verbreitet. Insofern sehe ich in diesem Bereich hohes Vertriebspotenzial. Kunden stellen auch im Bereich Arbeitskraftsicherung hohe Ansprüche an die Produktqualität und an eine qualifizierte Beratung.

Natürlich bilden das private und gewerbliche Sachversicherungsgeschäft durch die regelmäßig wiederkehrenden Courtageeinnahmen eine sichere Existenzgrundlage für Maklerfirmen und Pools. Dem Kompositgeschäft fällt daher eine besondere Bedeutung zu. Wir erzielen etwa über 70 Prozent des Jahresumsatzes durch Folgecourtagen aus Kompositbeständen.

Das kann die Existenz des Unternehmens in einer schlimmen Wirtschaftskrise sichern. Hielten sich die meisten kleineren und mittelständischen Maklerbetriebe mit der Vermittlung von Gewerbeversicherungen jahrelang zurück und überließen dieses lukrative Geschäft wenigen Spezialmaklern, lässt sich seit einigen Jahren eine deutliche Trendwende erkennen – was bestimmt mitunter auch auf die immer qualifiziertere fachliche Unterstützung durch Pools zurückzuführen ist.

Wachstumspotenzial in Gewerbe

Im Gewerbebereich sehe ich deutliches Wachstumspotenzial. Neuartige Produkte, wie beispielsweise die D&O- oder die Cyberversicherungen, gewinnen für die Unternehmer an Wichtigkeit und bedürfen einer qualifizierten Beratung. Insofern sehe ich darin ein tolles Betätigungsfeld für vertriebsorientierte Makler und den Pool, an den sie angeschlossen sind.

Auch für die Zukunft bestehen in allen Versicherungssparten gute Absatzmöglichkeiten für innovative, hochwertige Produkte. Die Kundschaft erwartet zunehmend, erstklassige Produkte angeboten zu bekommen und qualifiziert, fair und unabhängig beraten zu werden.

Autor: Oliver Drewes, Geschäftsführer Maxpool

Mehr zum Thema lesen Sie in der neuen Juli-Ausgaber DER VERMITTLER.