Bei Abbruch der Bundesliga kürzen Versicherer das Sponsorengeld

Marco Verch / flickr

TV-Gelder flossen wegen der Zwangspause an die Fußballclubs nicht, dafür aber weiterhin das Sponsorengeld der Versicherer. Weil Sky einige Spiele jetzt im Free-TV zeigt, erreicht die Werbung sogar mehr potenzielle Kunden. Droht bei zu vielen infizierten Spielern jedoch der Abbruch der Saison, wird es Nachverhandlungen über den Sponsorenvertrag geben.

Um den wirtschaftlichen Schaden für den deutschen Profifußball zu minimieren, startet die 1. und 2. Bundesliga wieder. Es geht um den Ruf der Branche, die Gesundheit der Spieler und natürlich um Millionen-Summen und gar um die wirtschaftliche Existenz einiger Clubs.

Karl-Heinz Rummenigge erwartet beim Neustart der Fußball-Bundesliga mit Geisterspielen ein Milliardenpublikum an den TV-Bildschirmen. „Die Bundesliga schafft es nun, als erste große Liga weltweit den Spielbetrieb wieder aufzunehmen. Und wenn die Bundesliga als einzige Liga rund um den Globus im TV übertragen wird, dann gehe ich davon aus, dass wir auf der ganzen Welt ein Milliardenpublikum haben werden“, sagte der Vorstandschef des FC Bayern München in der Sport Bild.

Die vierte und letzte Rate der TV-Gelder soll laut Medienberichten aufgeteilt und pro Spieltag ausbezahlt werden. Das Geld der Sponsoren fließt indes nicht pro Spieltag oder gar monatlich, sondern bei einigen über zwei oder drei Tranchen.

Die Bayerische ist Hauptsponsor vom TSV 1860 München. „In dieser existentiellen Krise stehen wir fest an der Seite der Löwen“, sagt Martin Gräfer, Vorstand der Versicherungsgruppe die Bayerische. „Obwohl wir als Haupt- und Trikotsponsor aufgrund der Pausierung des Ligabetriebs kaum Werbeleistungen erhalten, unterstützen wir den TSV 1860 München weiterhin in vollem Umfang. Gemeinsam werden wir diese Situation bewältigen und in Zukunft zusammen Erfolge feiern.“

Das Logo der WWK Versicherungsgruppe ist auf dem Trikot des FC Augsburg zu sehen. Der Vertrag läuft bis 2030. Barmenia verlängerte 2019 ihren ursprünglich bis Juni 2020 datierten Sponsoring-Vertrag mit Bayer Leverkusen vorzeitig um vier weitere Jahre bis zum 30. Juni 2024. Der in Wuppertal ansässige Versicherer überwies Medienberichten nach bislang pro Saison sechs Mio. Euro, damit die Marke der Barmenia auf dem Trikot des Champions-League-Teilnehmers zu sehen ist.

Wird jedoch bei zu viel infizierten Spielern die Saison doch vorzeitig abgebrochen, dann werden bei einigen Clubs die Sponsorenverträge nochmal aufgeschnürt und das Sponsorengeld reduziert.

DFB will Schadenersatzforderungen an Drittliga-Clubs weiterleiten

Anders als in der von der DFL organisierte Fußball-Bundesliga bleibt die Fortsetzung der 3. Liga ein großes Streitthema. Die Vereine sind sich uneins darüber, ob die Saison fortgesetzt oder abgebrochen werden soll. Neben der Aufstiegs- und Abstiegsregelung monieren die Clubs vor allem, dass die Spiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit sich wirtschaftlich nicht lohnen würden. Im weiteren geht es um Wettbewerbsverzerrung durch die ungleichen Trainingsbedingungen in der Coronakrise.

Der DFB spricht sich für eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs am 26. Mai aus und will nun im Falle eines Abbruchs womöglich entstehende Schadenersatzforderungen durch Sponsoren oder TV-Rechteinhaber auf die Vereine umlegen. Das teilte der DFB nach der Konferenz der Präsidenten der Regional- und Landesverbände mit. „In diesem Zuge erwartet die Konferenz der Präsidenten, dass etwaige, mit einem selbst gewählten Abbruch der Saison verbundene Zahlungsverpflichtungen des DFB in Bezug auf Schadensersatz und Regress von den Vereinen der 3. Liga getragen würden“ , heißt es in einer Mitteilung.

Autor: VW-Redaktion

Ein Kommentar

  • Hallo,
    die Barmenia, zahlt jährlich 6 Mio.an Baier Leverkusen.
    Ist bekannt, was die anderen Versicherer, an die Clubs,
    an Sponsor Gelder ausschütten?

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