Trotz steigender Bedeutung große Lücken in der IT-Schutz-Beratung

Bild von Elias Sch. auf Pixabay

Die Welt wird digitaler, technischer und automatisierter. Leider steigt das Wissen über IT-Absicherungen nicht im gleichen Maße. Die Zunahme der Digitalisierung beflügelt das Geschäft der IT-Dienstleister, doch die Beratung und Absicherung dieser Zielgruppe ist nicht optimal, wie eine Studie von Hiscox zeigt. Das birgt Gefahren.

„Die Digitalisierung kann in Deutschland nur dann erfolgreich voranschreiten, wenn sich sowohl Auftraggeber als auch Auftragnehmer von IT-Projekten sicher sein können, dass die digitalen Risiken abgesichert sind“, erklärt Marc Thamm, Underwriting Manager Technology, Media & Communications bei Hiscox.

Neben klaren vertraglichen Regelungen sollte ein zukunftsgewandter Versicherungsschutz für IT-Dienstleister zu den Must-Haves der Branche zählen, glaubt Thamm. Dafür sei es aber Bedingung zu wissen, was versichert werden muss. Dem scheint nicht so zu sein, wie der Hiscox IT-Versicherungsindex 2019 zeigt.

Angesprochen auf diese Zahlen erklärt Thamm, dass es schwierig sei endgültig zu ermitteln, ob diese Zahlen aus einer mangelnden Beratung oder anderen Gründen resultieren. Hiscox habe einen modularen Baukasten im Bereich Cyber entwickelt, bei dem die einzelnen Bausteine miteinander kombiniert werden können.

Hoffentlich reicht das, denn aktuell glauben 59 Prozent der IT-Dienstleister ohne IT-Schutz, dass die eigene DSGVO-Konformität als Eigenschutz ausreiche. Kaum zu glaubende 84 Prozent sind der falschen Ansicht, dass eine IT-Absicherung auch die Folgen eines Cyberangriffs auf ihr eigenes Unternehmen absichere. Das klingt nicht nach einer ausreichenden Beratung seitens der Vermittler.

Die Unwissenheit überrascht, denn die IT-Absicherungen werden von Auftraggebern häufiger gefordert und die Durchdringung der Produkte steigt. Eine erhöhtes Verständnis sollte daher eigentlich gegeben sein.

Kommt es zu Schäden, sind es weniger Programmierfehler, sondern häufig Projektverzögerungen, die den Schadenfall auslösen, wie Thamm im Webinar zur Studie erklärt. Häufig würden Dienstleister Projekte oder die Abhängigkeit von weiteren Drittdienstleistern unterschätzen.

Der Versicherungsfall ist, nicht nur wegen Verzögerungen, im IT-Bereich alles andere als selten. Nicht ganz 40 Prozent der Dienstleister mussten ihren Versicherer bereits bemühen.

In seinem Fazit erklärt Thamm, wie er sich eine Absicherung vorstellt. Neben klaren vertraglichen Regelungen sollte auch ein zukunftsgewandter Versicherungsschutz für IT-Dienstleister zu den Must-Haves der Branche zählen. Damit können sich alle Beteiligten aktuell und in Zukunft auf ihre digitalen Geschäftschancen fokussieren.“

Für die Hiscox Studie wurden 305 für den IT-Bereich verantwortliche Personen von IT-Dienstleistungsunternehmen bis 499 Mitarbeiter bzw. 50 Mio. Euro Umsatz in Deutschland befragt.

Autor: VW-Redaktion

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