Euler Hermes: Täuschungsdelikte verursachen immer höhere Schäden

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Täuschungsdelikte wie „Fake President“, Besteller- und Zahlungsbetrug kommen die deutschen Unternehmen und ihre ausländischen Tochterunternehmen immer teurer zu stehen. Laut einer Analyse von Euler Hermes haben allein diese drei Betrugsmaschen seit 2014 zu Schäden von mehr als 190 Mio. Euro verursacht. Einen starken Anstieg habe es zudem  2018 bei den Fallzahlen mit +35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr vor allem beim Bestellerbetrug sowie mit +24 Prozent beim Zahlungsbetrug gegeben.

„Für Betrüger haben die beiden Betrugsmaschen Besteller- und Zahlungsbetrug durchaus ihren Reiz. Beide sind wesentlich einfacher durchzuführen als der Chef-Betrug. Um Zahlungsströme umzuleiten oder eine abweichende Lieferadresse anzugeben, reicht in der Regel jedoch eine kurze E-Mail aus. Die Beträge sind zwar meist geringer, aber dafür geht es ratzfatz – sogar bei mehreren Firmen gleichzeitig. Die Zahlen sprechen hier Bände“, kommentiert Ron van het Hof, CEO von Euler Hermes in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zudem komme der Betrug „in der Regel erst mit dem Mahnlauf ans Licht – also je nach Zahlungsziel mehrere Wochen später. Bis dahin sind die Betrüger mit der Beute allerdings längst über alle Berge. Die Fallzahlen sind bei beiden Täuschungsdelikten zuletzt stark gestiegen. Damit machen sie langsam aber sicher dem ‚großen Bruder‘ Fake President Konkurrenz“, ergänzt Rüdiger Kirsch, Betrugsexperte bei Euler Hermes.

FM Global: Cyberversicherungen decken nicht alle Schäden ab

Cyberversicherungen sind zwar ein wesentlicher Bestandteil, um Unternehmen vor Gefahren im Netz zu schützen – solche Delikte sind jedoch in der Regel bei einer Cyberversicherung gerade nicht abgedeckt (nur bei einer VSV). Sieben von zehn leitenden Finanzmanagern der weltweit größten Unternehmen sind davon überzeugt, dass ihr Versicherer die meisten oder alle Schäden abdeckt, die ihr Unternehmen bei einem Cyberangriff erleiden könnte. Für viele dieser Schäden ist dies jedoch nicht der Fall, heißt es in einer aktuellen Umfrage von FM Global. Demnach sei ein Großteil der Auswirkungen von Cyberangriffen in der Regel kein Bestandteil entsprechender Versicherungspolicen.

Neben der Schädigung der Marke/Reputation des Unternehmens (46 Prozent gaben dies als eine wahrscheinliche Folge eines Cybersicherheitsereignisses an) zählen hierzu:

  • Stärkere Kontrollen durch Investoren (40 Prozent)
  • Umsatzrückgang (38 Prozent)
  • Durch das Ereignis entstandene Compliance-Probleme (35 Prozent)
  • Verlust von Marktanteilen (24 Prozent)
  • Schwächung des Aktienkurses (24 Prozent)

„Eine Cyberversicherung ist wichtig. Allerdings zeigen die Ergebnisse unserer Umfrage, dass sie leitenden Finanzmanagern möglicherweise ein falsches Sicherheitsgefühl vermittelt. Versicherungen sind ein wesentlicher Bestandteil des Risikomanagements. Es gibt jedoch Schäden im Zusammenhang mit Cyberangriffen, die nicht durch eine Versicherung abgedeckt werden können. Dazu gehören etwa der Reputationsverlust eines Unternehmens, entgangene Marktanteile, Wachstumseinbußen, schwächere Bewertungen sowie Verluste aufgrund von erhöhten Kapitalkosten. Daher liegt uns so viel daran, unsere Kunden dabei zu unterstützen, solche Schäden von vorneherein zu verhindern“, konstatiert erklärt Kevin Ingram, Executive Vice President und Chief Financial Officer bei FM Global.