Adesso-Aufsichtsratschef Gruhn: „Ohne Daten keine KI – dieser Satz ist schlicht und wahr“

Volker Gruhn. Quelle: Julia Hermann

Künstliche Intelligenz (KI) gewinnt für die Versicherer immer mehr an Bedeutung. Demnach sorge der „Stempel ‚KI‘ sorgt für Aufmerksamkeit bei Kunden und Investoren, doch all das Getöse rund um Möglichkeiten und Funktionen sorgt für zwei unschöne Effekte: das Überhören des echten KI-Fortschritts, der manchmal leise und unspektakulär daherkommt. Und das Überhöhen der vermeintlichen Fähigkeiten, die KI-Anwendungen mitbringen“, glaubt Volker Gruhn, Aufsichtsratsvorsitzender von Adesso.

So sorge „all das Getöse rund um Möglichkeiten und Funktionen sorgt für zwei unschöne Effekte: das Überhören des echten KI-Fortschritts, der manchmal leise und unspektakulär daherkommt. Und das Überhöhen der vermeintlichen Fähigkeiten, die KI-Anwendungen mitbringen. Am Ende entsteht der Eindruck, dass KI nur eines dieser Hype-Themen ist, die Analysten und IT-Dienstleister regelmäßig durch die Dörfer treiben. Schon mehren sich die Befürchtungen, dass wir vor dem nächsten KI-Winter stehen: Einer Phase, in der sich nur noch ein paar Fachleute in der Forschung für das Thema interessieren. Unternehmen wenden sich enttäuscht ab“, kritisiert der Lehrstuhlinhaber für Software Engineering an der Universität Duisburg-Essen. Dies geschehe aber zu „Unrecht, denn beim Erkennen des Potenzials von KI stehen wir noch am Anfang. Sie ist nur eben kein Zauberstab, sondern ein Schraubenschlüssel: Ein Werkzeug, das für bestimmte Aufgaben passt“.

Eine weitere These des Experten: „Ohne Daten keine KI – dieser Satz ist schlicht und wahr. Daten sind die Voraussetzung dafür, dass Anwendungen ihre Stärken ausspielen: Muster identifizieren, Voraussagen treffen. Aber daraus lässt sich nicht ableiten, dass alles, was auf Daten basiert, automatisch KI ist. Sonst sind wir schnell bei dem Eingangsbeispiel mit Schal und T-Shirt. Intelligenz setzt die Fähigkeit zum Lernen voraus – im Fall von KI zum Maschinellen Lernen. Anwendungen, die starr aus einer Menge Regeln Schlussfolgerungen ableiten, erzielen damit spektakuläre Ergebnisse. Genau so funktioniert die meiste Software um uns herum. Aber erst die Möglichkeit, sich zu verbessern, bringt ‚Intelligenz‘ ins Spiel.“

Autor: VW-Redaktion

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