Klimawandel treibt wirtschaftliche Schäden: Philippinen vor USA, Thailand und Österreich am gefährdetsten

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Weil sich durch den Klimawandel die Wettergefahren intensivieren, steigen die Risiken für wirtschaftliche Schäden – allen voran in den USA und den Philippinen, wie eine weltweite Analyse des Rückversicherers Swiss Re ergab. Doch auch ein deutschsprachiges Land findet sich unter den fünf meistgefährdeten von insgesamt 36 untersuchten Staaten.

Der Klimawandel wird sich künftig stärker auf die wirtschaftlichen Schäden auswirken, lautet die Kernerkenntnis der Fachleute. Wie das Swiss Re Institute auf Basis seiner aktuellen Analyse mitteilt, sind die Philippinen und die USA bereits heute die Länder mit der größten wirtschaftlichen Exponierung. Gleichzeitig seien diese auch in Zukunft am stärksten betroffen, wenn sich durch den Klimawandel die Wettergefahren intensivieren.

Für ihren Bericht „Changing climates: the heat is (still) on“ griffen die Analysten des Schweizer Rückversicherers auf Erkenntnisse des Weltklimarats IPCC zurück. Dieser hatte untersucht, in welchen Weltregionen sich Wettergefahren verstärken könnten. Kombiniert wurden diese Einschätzungen mit eigenen Analysen der Swiss Re-Forscher zu den wirtschaftlichen Schäden, die bereits heute von den vier wichtigsten Wettergefahren verursacht werden – dazu zählen die Studienautoren Überschwemmungen, schwere konvektive Stürme, Winterstürme und tropische Wirbelstürme.

Hurrikane-Gefahren treiben Schäden in den USA

Mit jährlichen wirtschaftlichen Schäden in Höhe von aktuell drei Prozent des BIP sind die Philippinen unter allen 36 Ländern derzeit am stärksten von den vier Wettergefahren betroffen. „Gleichzeitig droht dem Land mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Intensivierung dieser Gefahren“, warnen die Wissenschaftler. An zweiter Stelle folgen die USA. Mit aktuell 97 Mrd. US-Dollar verzeichnen diese derzeit absolut betrachtet die weltweit höchsten wirtschaftlichen Schäden, hauptsächlich durch tropische Wirbelstürme verursacht. Der entsprechende Schaden gemessen am Anteil des BIP der USA beträgt 0,38 Prozent. Hier ermittelte das Institut eine „mittelhohe Wahrscheinlichkeit“, dass sich diese vier Wettergefahren intensivieren.

Quelle: Swiss Re Institute

Hochwasser immer intensiver, tropische Stürme am teuersten

Finanziell am stärksten bedroht seien Volkswirtschaften, die eine große Deckungslücke beim Versicherungsschutz aufweisen und zudem keine ausreichenden Maßnahmen zur Anpassung und Schadenminderung getroffen werden – etwa dann, wenn die Gegenmaßnahmen nicht mit dem Wirtschaftswachstum Schritt halten. Die wachstumsstarken asiatischen Volkswirtschaften, insbesondere Thailand, China, Indien und die Philippinen, sind dem Bericht zufolge besonders gefährdet. Deutschland landet im weltweiten Ranking auf Platz 14, Österreich aufgrund seiner Lage in den Alpen steht sogar auf Platz vier (siehe Grafik).

Das Überschwemmungsrisiko werde den Prognosen zufolge weltweit zunehmen, berichten die Autoren. Die Hauptursache für hohe wetterbedingte wirtschaftliche Schäden in den USA sowie in Ost- und Südostasien sind allerdings tropische Wirbelstürme. Auch schwere Gewitter seien in den USA für einen großen Teil der wirtschaftlichen Schäden verantwortlich, heißt es.

Doch es gibt Wege, das Schadenpotenzial zu reduzieren: Bauvorschriften durchsetzen, den Hochwasserschutz verbessern und die Besiedlung von Gebieten, die für Naturgefahren anfällig sind, zu begrenzen wie die Autoren ausführen. „Wie hoch die Schäden gemessen am BIP eines Landes in Zukunft tatsächlich ausfallen werden, hängt somit auch von den jeweiligen Präventions- und Anpassungsmaßnahmen ab“, so das Resümee der Wissenschaftler.

Autor: VW-Redaktion

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