Wüstenrot kauft Start:Bausparkasse Deutschland

Neuer Campus von W&W in Stuttgart. Bildquelle: W&W

Die börsennotierte Holdinggesellschaft Bawag findet einen Abnehmer für seine Tochter Start:Bausparkasse. Im Laufe des nächsten Jahres soll die Übernahme durch die Wüstenrot Bausparkasse über die Bühne gehen. Die Start:Bausparkasse ist ein Namensvetter der ältesten österreichischen Bausparkasse und trug bis Anfang 2019 noch den Namen Deutscher Ring Bausparkasse AG. Der Kaufpreis wurde nicht kommuniziert.

Mit dem Zukauf stärkt Wüstenrot seine Position als Kooperations-Bausparkasse. Das Unternehmen baut sein Bauspar-Vertriebswegenetz in Deutschland mit diesem Schritt aus. Der 1999 durch die Fusion von Wüstenrot und Württembergischer geschaffene Finanzkonzern W&W sieht die eigenen Außendienstorganisationen, Kooperationen im Bank- und Versicherungsbereich, Verbänden sowie über das Makler- und Direktgeschäft im Bausparen mit einem Kundenpotenzial im zweistelligen Millionenbereich.

Im ersten Halbjahr 2023 erzielte die Wüstenrot Bausparkasse das höchste Neugeschäft in ihrer Firmengeschichte. Das Brutto-Neugeschäft nach Bausparsumme lag mit 10,83 Mrd. Euro um 27,3 Prozent deutlich über dem Vorjahreswert (HJ 2022: 8,51 Mrd. Euro). Das Brutto-Neugeschäft nach Bausparsumme stieg um 74,6 Prozent auf 6,08 Mrd. Euro (Q1 2022: 3,48 Mrd. Euro). Das Kreditneugeschäft war angesichts der aktuellen Unsicherheiten auf den Immobilienmärkten analog zur Branche im ersten Quartal erwartungsgemäß rückläufig und lag bei 838 Mio. Euro (Q1 2022: 1,90 Mrd. Euro), ein Minus von 55,8 Prozent.

Die Start:Bausparkasse wurde 1972 in Hamburg gegründet und bietet deutschlandweit Bauspar- und Baufinanzierungsprodukte an, vorzugsweise über digitale Vermittlungsplattformen und Baufinanzierungsmakler. Mutter ist die börsennotierte Holdinggesellschaft Bawag. Das Wiener Unternehmen betreut 2,1 Millionen Privat-, KMU- und Firmenkunden sowie Kunden des öffentlichen Sektors in den Kernmärkten Österreich, Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden, Westeuropa sowie den USA. Das Angebot des Konzerns umfasst Spar-, Zahlungsverkehrs-, Kredit-, Leasing- und Veranlagungsprodukte sowie Bausparen und Versicherungen.

Zum Jahresende 2022 wies die Start:Bausparkasse in Deutschland eine Bilanzsumme von 0,5 Milliarden Euro auf. Das Unternehmen agiert laut Bawag-Angaben unabhängig von der Start:Bausparkasse AG in Österreich, die Teil des Geschäftsfeldes Retail & SME bleibt.

Der Vorstand der Start:Bausparkasse setzt sich aus zwei Mitgliedern zusammen. Hans-Christoph Schulz führt das Unternehmen als Vorstandssprecher und ist u.a. für die Bereiche Sales, Produktmanagement, Personal und Recht zuständig. Frank Wunderlich leitet als Vorstandsmitglied u.a. die Bereiche Financial & Accounting sowie Controlling.

Autor: VW-Redaktion