Zukäufe in Ungarn und der Türkei beflügeln Prämienentwicklung der VIG

Ringturm der VIG, Quelle: Robert Newald

Die geopolitischen und wirtschaftlichen Unwägbarkeiten rund um den Globus scheinen die Vienna Insurance Group (VIG) derzeit nicht zu tangieren. So verbuchte der österreichische Versicherungskonzern in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2022 sowohl bei den Prämieneinnahmen als aus dem Vorsteuergewinn ein deutliches Plus.

So stiegen die Prämieneinnahmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13,6 Prozent auf 9,5 Mrd. Euro. Beim Gewinn vor Steuern legte die VIG um rund zehn Prozent auf 413,4 Mio. Euro zu. Die Combined Ratio sank leicht auf 95,1 Prozent (Q3 2021: 95,2 Prozent). Für das Gesamtjahr rechnet die VIG mit einem Gewinn über dem Vorjahreswert von 2021.

„Nach derzeitiger Lage und unter der Voraussetzung, dass bis Jahresende keine unerwarteten externen Einflussfaktoren und Volatilitäten auftreten, rechnen wir für das gesamte Jahr 2022 mit einem Prämienvolumen von mindestens zwölf Mrd. Euro und einem Gewinn vor Steuern, der über dem Vorjahreswert von 511 Mio. Euro liegt. Bei der Combined Ratio streben wir trotz des herausfordernden Umfelds einen Wert von rund 95 Prozent an.“

Elisabeth Stadler, Vorstandsvorsitzende der Vienna Insurance Group

Einen wesentlichen Grund sieht der österreichische Versicherungskonzern nach eigenen Angaben in der Erstkonsolidierung der zuletzt erworbenen Versicherungsgesellschaften in Ungarn und der Türkei enthalten, die mit rund 291 Mio. Euro einen Anteil von 3,0 Prozent am Gesamtprämienvolumen einnehmen. Auch ohne diese Gesellschaften ist mit 10,1 Prozent ein zweistelliges Prämienwachstum zu verzeichnen.

Auch alle Sparten und Segmente trugen laut VIG zum Prämienplus bei. Mit Ausnahme der Einmalerlöse in der Lebensversicherung (plus 3,1 Prozent) weisen alle Sparten zweistellige Wachstumsraten auf (Kfz-Haftpflichtversicherung plus 21 Prozent, Kfz-Kaskoversicherung plus 13,6 Prozent, Sonstige Sachversicherung plus 15,3 Prozent, Krankenversicherung plus 11,8 Prozent, Lebensversicherung mit laufender Prämienzahlung plus zehn Prozent).

„Natürlich spüren wir wie jedes Unternehmen die Auswirkungen der aktuellen Situation, wobei hier vor allem die Inflation den größten Einfluss nimmt. Sie führt unter anderem zu erhöhten Schadenaufwendungen und belastet somit die Entwicklung der Combined Ratio. Wir sind dennoch zuversichtlich, dass wir aufgrund unserer breiten Diversifikation das Inflationsrisiko insgesamt wirksam steuern können. Im Rahmen einer Risikobewertung hat sich gezeigt, dass unsere volumenmäßig größten Märkte aufgrund der ergriffenen Maßnahmen und der aktuellen Preispolitik gut aufgestellt sind. Wir sind vom langfristigen Wachstumspotenzial der CEE-Region weiterhin überzeugt, zumal die aktuellen Prognosen für diese Region wieder deutlich über jenen für den Euroraum liegen“, kommentiert Elisabeth Stadler, Vorstandsvorsitzende der Vienna Insurance Group.

Erst vor wenigen Tagen hatte die VIG bekannt gegeben, an die Börse in Budapest gehen zu wollen. Der österreichische Versicherer ist bereits seit 1994 an der Börse in Wien sowie seit 2008 in Prag gelistet. Mit dem Erwerb der Aegon-Gesellschaften in Ungarn im März 2022 stieg die VIG gemeinsam mit der bereits bestehenden VIG-Gesellschaft Union und einem Marktanteil von über 19 Prozent zum Marktführer in Ungarn auf.

Autor: VW-Redaktion

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