Check24 und Verivox heizen Wechselgeschäft in der Kfz-Versicherung an

Bildquelle: Audi
Ab morgen startet offiziell der Kampf um den Kunden unter den Kfz-Versicherern. Zurücklehnen und abwarten kann sich kein Anbieter mehr leisten. Laut Vergleichsportal Check24 denkt knapp jeder Dritte über einen Tarifwechsel nach. Dass der Beitrag für Vollkasko im mittleren Preissegment um durchschnittlich fünf Prozent anzieht, berichtet Verivox.
Laut Check24 liegt der Wechselwunsch der Verbraucher in diesem Jahr 25 Prozent höher als noch im Vorjahr. 2021 dachten knapp ein Viertel der Befragten über einen Wechsel der Kfz-Versicherung nach.
Aus der Analyse des Vergleichsportals geht hervor, dass 41 Prozent der Befragten ihre derzeitige Versicherung als zu teuer erachten. 81 Prozent der Wechselwilligen geben an, dass sie durch einen neuen Versicherungsvertrag Geld sparen wollen.
„Viele Versicherte haben das Gefühl, dass ihre Kfz-Versicherung zu teuer ist“, sagt Michael Roloff, Geschäftsführer Kfz-Versicherung bei Check 24. „Dieses Gefühl trügt nicht: In bestehenden Verträgen sehen wir derzeit stark steigende Beiträge von durchschnittlich über zehn Prozent, sodass sich ein Versicherungswechsel in vielen Fällen lohnen wird.“
Bei einem Tarifwechsel greift das Gros der Kunden auf Vergleichsportale zurück. 61 Prozent gehen davon aus, dass sie dort die besten Angebote finden. 33 Prozent setzen auf den direkten Kontakt mit der Versicherung und 21 Prozent auf den Versicherungsmakler.

Indes geht das Konkurrenzportal Verivox davon aus, dass die Prämien für Versicherungswechsler je nach Versicherungsart um bis zu fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr steigen werden. Für Bestandskunden erwartet das Vergleichsportal noch höhere Prämiensteigerungen. Bei einem Wechsel, so Verivox, könnten Kunden bis zu 27 Prozent sparen.
Um durchschnittlich fünf Prozent steigt der Beitrag für die Vollkasko-Versicherung im mittleren Preissegment, wie der Kfz-Versicherungsindex von Verivox zeigt. Haftpflicht- Tarife verteuern sich um drei, Teilkasko-Tarife um zwei Prozent gegenüber Oktober 2021. Prämiensteigerungen bleiben auch im günstigen Preissegment nicht aus: Um jeweils vier Prozent steigen die Preise in der Teil- und Vollkaskoversicherung – bei der Haftpflicht sind es 2 Prozent.
„Große Versicherer hatten bereits einen Anstieg der Kfz-Versicherungsprämien angekündigt, unser Kfz-Versicherungsindex bestätigt diesen Trend“, erklärt Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH. „Die Preissteigerungen fallen für Versicherungswechsler noch moderat aus. Für Bestandskunden erwarten wir höhere Prämiensteigerungen.“
Verivox erstellt den Kfz-Versicherungsindex gemeinsam mit dem Statistik-Experten Professor Dr. Wolfgang Bischof von der Hochschule Augsburg. Ausgewertet wurden die Preise für Neuverträge von Autofahrern, die zum 1. Januar 2023 ihre Kfz-Versicherung wechseln. Der Auswertungszeitraum erstreckte sich vom 1. bis 10. Oktober.

Nach dem Coronajahr 2020 stieg die Fahrleistung erneut an. Versicherer mussten deshalb auch wieder mehr Schäden regulieren. Gleichzeitig verteuert die Inflation die Reparaturkosten. Trotz steigender Prämien könnten Versicherungsnehmer bei einem Wechsel nach wie vor sparen, erklärt Verivox. Die Differenz zwischen dem mittleren und günstigsten Preissegment liege im Schnitt bei 26 Prozent. Am größten ist das Sparpotenzial mit 27 Prozent in der Vollkasko-Versicherung.
„Versicherungsnehmer sollten nun Tarife vergleichen und sich ein günstiges Angebot sichern“, rät Wolfgang Schütz. „Denn in der aktuellen Wechselsaison profitieren sie vom Wettbewerb der Versicherer um Neukunden und damit attraktiveren Angeboten.“ Laut Kfz-Versicherungsindex sinkt das Preisniveau gegen Jahresende, nachdem es im Sommer den Jahreshöchststand erreicht hat.
Autor: VW-Redaktion