Marsh-CEO Glaser sieht noch keine Rezession, aber sein Unternehmen sei das widerstandsfähigste gegen Krisen

Daniel Glaser war von 2013 bis Ende 2022 CEO von Marsh. (Quelle: WORLD ECONOMIC FORUM/Jakob Polacsek/https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/2.0/)

Die Auswirkungen eines wirtschaftlichen Abschwungs werden bei Marsh zuerst in den Nicht-Versicherungssparten Oliver Wyman und Mercer zu spüren sein, sagte CEO Dan Glaser. Die rote Fahne für eine Rezession „ist noch nicht ganz oben, aber wir beobachten das sehr genau“. Er betont, dass sein Unternehmen in allen Krisen bisher Gewinn erzielte. Auch das zweite Quartal 2022 überzeugte.

Es gebe zwar „viel Grund zur Sorge auf makroökonomischer und geopolitischer Ebene in der heutigen Welt“, aber der weltgrößte Versicherungsmakler bleibe zuversichtlich, was seine Aussichten angesichts einer bevorstehenden Rezession angehe, sagte Marsh McLennan-CEO Dan Glaser bei der Präsentation der Zahlen zum 2. Quartal.

„Ich glaube nicht, dass es ein widerstandsfähigeres Unternehmen gibt, in das man investieren könnte“, so die optimistische Botschaft des CEO. „Ich denke, es ist wichtig zu erwähnen, dass wir in allen vergangenen Rezessionen seit 1952 den bereinigten Gewinn pro Aktie gesteigert haben und wir wissen, wie man ein Unternehmen in guten und in schlechten Zeiten führt“, so Glaser.

Marsh McLennan Companies wurde 1905 in Chicago von Henry W. Marsh and Donald R. McLennan gegründet. Das dunkelste Kapitel war jedoch keine Rezession, sondern die Anschläge am 11. September 2001. Als Flug 11 der American Airlines im World Trade Center in den Nordturm einschlug, starben 295 Mitarbeiter des Unternehmens und 63 Business Partner. Marsh McLennan bewohnte die Stockwerke 93 bis 100, wobei die Boeing 767, bis auf das 100. Stockwerk, genau in die von Marsh McLennan bewohnte Stockwerke 93 bis 99 einschlug. Dieser Vorfall machte sich auch wirtschaftlich bei dem Unternehmen bemerkbar und die Margen wurden niedriger.

Rezessionen gehören zum Kapitalismus dazu

Der Maklerchef bezeichnete Rezessionen als eine „natürliche Form des Wirtschaftszyklus in einer kapitalistischen Gesellschaft“. Der Versicherungsmarkt ist fest und bleibt fest“, sagte Glaser, wobei sich die Rückversicherung auf der Sachseite „sogar noch verschärft“.

In Bezug auf Maßnahmen, die der globale Makler ergreifen könnte, wenn die wirtschaftlichen Bedingungen dies rechtfertigen, sagte Glaser, dass sich das Unternehmen noch in einem „frühen bis mittleren Stadium“ befindet, in dem es in der Lage ist, operative Verbesserungen voranzutreiben und interne Kosten zu senken. „Die meisten unserer Kosten sind ziemlich identifizierbar – es gibt Vergütungen und Sozialleistungen, Technologie, Räumlichkeiten oder Immobilien und T&E [Reisekosten und Spesen].“

„Die Hebel, die man dann nutzen kann, sind also wertvoll, und ich muss sagen, dass wir einen sehr großen […] Vergütungspool haben, der von der Rentabilität abhängt. Der Hebel sei dramatisch größer als vor einem Jahrzehnt oder vor fünf Jahren, „weil unsere Rentabilität dramatisch größer ist, und das gibt uns eine enorme Flexibilität, um die Aktionäre zu schützen, falls wir beim Wachstum oder bei makroökonomischen Faktoren auf Gegenwind stoßen.“

Der konsolidierte Umsatz im zweiten Quartal 2022 belief sich bei Marsh auf 5,4 Mrd. US-Dollar, was einem Anstieg von 7 % gegenüber dem zweiten Quartal 2021 entspricht. In den sechs Monaten bis zum 30. Juni 2022 belief sich der konsolidierte Umsatz auf 10,9 Mrd. US-Dollar, was einem Anstieg von 8 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Das Betriebsergebnis im 2. Quartal betrug 1,4 Milliarden US-Dollar, ein Plus um 11 %. Zusammen mit dem 1. Quartal sind es 2,8 Mrd. US-Dollar. Das bereinigte Betriebsergebnis im 2. Quartal stieg um 8 % auf 1,3 Mrd. US-Dollar. In den ersten 6 Monaten sind es insgesamt 2,9 Mrd. US-Dollar.

Autor: VW-Redaktion

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