Branche begrüßt Karl Lauterbach im Gesundheitsministerium
„Karl“, vom althochdeutschen Wort „karal“, bedeutet: „der Mann“. Das passt, denn Karl Lauterbach ist künftig – mitten in der Pandemie – der bestimmende Mann im Gesundheitsministerium. Wie nimmt die Branche die Ernennung des Mannes auf, der als Gegner des dualen Systems bezeichnet werden darf?
„Ich bin sicher, dass die Bürgerversicherung langfristig kommt“, sagte der neue Gesundheitsminister im Jahr 2018. Nicht die Aussage, die (private) Krankenversicherer in Jubelstürme verfallen lässt. Doch seitdem ist viel passiert, unter anderem Corona. In der Pandemie hat sich der Mediziner und Gesundheitsexperte Lauterbach als Impfbefürworter und Mann klarer Aussagen einen Namen gemacht. Das führte zu einem Popularitätsschub, ließ ihn aber auch in Teilen der Bevölkerung zum Feindbild werden. Der Zuspruch überwog und spülte ihn wohl letztlich auch ins Gesundheitsministerium. Die Branche beglückwünscht Lauterbach, die Bürgerversicherungsvergangenheit wird geflissentlich ignoriert.
Das sagt die Branche
„Prof. Karl Lauterbach hat in der Corona-Pandemie immer wieder deutlich gemacht, dass ihm wissenschaftlich geleitete politische Entscheidungen wichtiger sind als Populismus. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass wir in Deutschland aufgrund der dualen Finanzierung eines der leistungsstärksten Gesundheitssysteme der Welt haben. Ich bin deshalb davon überzeugt, dass für zukünftige Entscheidungen weiterhin Argumente und nicht Populismus die Grundlagen sein werden. Für sein neues Amt wünsche ich ihm viel Kraft – bei der Bewältigung sowohl der größten Gesundheitskrise in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland als auch der Herausforderungen im Gesundheitswesen, insbesondere durch die demografische Entwicklung“, sagt Ulrich Leitermann, Vorsitzender der Vorstände der Signal Iduna-Gruppe.
Auch die Barmenia ist voll des Lobes – sieht aber einen kontroversen Austausch zum Gesundheitssystem voraus: „Herr Prof. Karl Lauterbach hat sich in der Pandemie mit seinen sachlichen und fachlich orientierten Beiträgen stets positioniert. Wir erwarten, dass er sich in seiner Funktion als Bundesgesundheitsminister ebenso positionieren wird. Dabei freuen wir uns auf einen konstruktiven, sachlichen und in Teilen sicherlich auch kontrovers geführten Austausch zum aktuellen Gesundheitssystem. Wir sind sicher, dass seine zukünftigen politischen Entscheidungen für das Gesundheitssystem am Menschen und chancenorientiert ausgerichtet sind.“
Auch der PKV-Verband will keine alten Wunden aufreißen: „Wir gratulieren Herrn Prof. Lauterbach zu seiner wichtigen Aufgabe als neuer Bundesgesundheitsminister und freuen uns auf eine konstruktive Zusammenarbeit. Das Gesundheitswesen steht nicht zuletzt wegen der Pandemie vor großen Herausforderungen. Die Ampel-Koalition hat sich in der Gesundheitspolitik viel vorgenommen, insbesondere die Digitalisierung voranzutreiben und die medizinische Prävention zu stärken. Die Private Krankenversicherung wird dies mit besten Kräften und konstruktiven Vorschlägen unterstützen.“
Und was sagt der PKV-Primus Debeka? „Herr Lauterbach hat mitten in einer Pandemie eine große Aufgabe zu bewältigen und stellt sich dieser Herausforderung. Dabei kann er sich auf eines der besten Gesundheitssysteme der Welt verlassen. Das zeigt der bisherige Verlauf in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern. Das ist eine gute, aber nicht die einzige Voraussetzung für eine erfolgreiche Amtszeit. Die Rahmenbedingungen – auch für das Gesundheitswesen – wurden von den Ampelparteien ausgehandelt und im Koalitionsvertrag beschrieben. Dort ist festgelegt, welche Schwerpunkte in der Gesundheitspolitik gesetzt werden.
Wir teilen die Positionen von Prof. Lauterbach für eine stärker evidenzbasierte Medizin und für mehr Prävention. Hinsichtlich der für eine nachhaltige Gesundheitspolitik erforderlichen Schritte sind wir sicherlich unterschiedlicher Auffassung. Wir werden aber auch mit der neuen Führung des Gesundheitsministeriums unvoreingenommen und sachorientiert zusammenarbeiten.“
Lauterbach selbst ist derweil trotz – oder wegen – aller Glückwünsche voll des Tatendrangs.
Autor: VW-Redaktion
Bla, bla, bla, hoffentlich lässt sich Lauterbach nicht von den hier genannten PKV-Lobbyisten einlullen, sondern schafft es irgendwie diese unsägliche PKV endlich dauerhaft einzustampfen.
Ohje. Man hat das Gefühl, die Natur nimmt Rache an der Gesellschaft. Karl Lauterbach könnte gut in die Umgebung von Willi Schwabes Rumpelkammer aus dem DDR 1 Fernsehen passen. Andersherum bietet er aber auch etwas. Für den Aufgeregten führen Lauterbachs reden zu noch mehr Bluthochdruck . Im schlimmsten Fall zum Herzinfarkt. Somit ein guter Punkt in der Statistik für kostenarmes Ableben. Hm? Anderenfalls braucht man 4 Jahre jetzt nicht mehr den Mario Barth über die Bühne hetzen und man kann schon bei Haaarvaaard schön schmunzeln. Ein sehr guter Ersatz für den ( Gott sei ihm gnädig ) bereits schon verblichenem Harald Juhnke. Qualitativ natürlich ein hinkender Vergleich. Ja. Doch in der Not. In Zeiten knapper Kassen? Da reicht auch ein Karl Lauterbach. Manchmal frage ich mich, wären die Herrschaften Honnecker und Mielke ( Führungsoffiziere in der ebenfalls verloren geglaubten DDR ) erfreut über das, wie toll sich die Republik zu deren Visionen hin entwickelt oder zutiefst betrübt, denn wir haben nichts gelernt. Hm. Da stehen wir nun nach 30 Jahren gesellschaftlicher Wanderung am Anfang unseres Weges. Doch nicht verzagen. Uns begleitet eine potente Regierung nach einer Art Muppet Show. Es bleibt lustig. Ich wünsche allen eine tolle Zeit. Coranafreie Zeit. Und immer schön zu Hause bleiben.
„Unsägliche PKV“ schreibt da ein „Experte“ – oha. Sicherlich gíbt es an der einen oder anderen Stelle Verbesserungsbedarf – aber „unsäglich“ sind eher die Zustände in einigen Ländern mit rein staatlichen Systemen.
Die GKV hierzulande driftet schon seit einiger Zeit in Zustände, die man nicht gerade gut nennen kann.
Dazu keine Alternativer mehr zu haben, das wäre „unsäglich“.
Wie Experte sagt. Auf jeden Fall weg mit der eigenfinanzierten PKV zu einer subventionierten GKV mit sinkendem Leistungsniveau. Hier sind Gott sei Dank nur Fachleute unterwegs.
Wie Experte sagt. Auf jeden Fall weg mit der eigenfinanzierten PKV hin zu einer subventionierten GKV mit sinkendem Leistungsniveau. Hier sind Gott sei Dank nur Fachleute unterwegs.