Unicredit nimmt französische CNP Assurances ins Visier

Die italienische Großbank Unicredit plant die Komplettübernahme eines Versicherungs-Joint-Ventures mit der französischen CNP Assurances. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters arbeitet die Bank nun an einer Fristverlängerung für die Kaufoption. CNP hatte am Dienstag die Übernahme des Lebensversicherungsgeschäfts des britischen Rivalen Aviva in Italien abgeschlossen.

Im Rahmen der Konzentration auf seine Kernmärkte hatte Aviva im März zugestimmt, 51 Prozent der Anteile an Aviva SpA, einem Lebensversicherungs-Joint-Venture mit Unicredit, das in CNP Vita Assicura umbenannt wird, an CNP zu verkaufen. CNP teilte mit, dass die Vereinbarung mit UniCredit über CNP Vita Assicura der Bank das Recht gibt, den 51%igen Anteil von CNP zu einem festgelegten Aufschlag auf den Preis zu kaufen, den der französische Versicherer an Aviva gezahlt hat.

Die Kaufoption soll Berichten zufolge am 30. Dezember dieses Jahres auslaufen. Laut Reuters diskutieren die Parteien über eine Verlängerung der Frist, um Unicredit die Möglichkeit zu geben, mittelfristig zu entscheiden, ob sie das Lebensversicherungs-Joint-Venture vollständig übernehmen wolle.

Ziel sei es, die erwartete günstigere Behandlung von Bankbeteiligungen an Versicherern durch die Aufsichtsbehörden zu nutzen und die Gebühreneinnahmen von Unicredit zu steigern. Die Großbank stellt in wenigen Tagen eine neue Strategie unter dem neuen Vorstandsvorsitzenden Andrea Orcel vor. Das Unternehmen will laut Reuters inländisches Versicherungsgeschäft straffen und laut Insidern wahrscheinlich nur noch zwei Partner behalten

Die Partnerschaft mit Aviva, früher und jetzt CNP, ist eines von fünf Joint Ventures, über die Unicredit ihr inländisches Versicherungsgeschäft betreibt. Die anderen Partner sind die deutsche Allianz und UnipolSai mit Sitz in Bologna. CNP hatte bereits vor der Vereinbarung mit Aviva ein weiteres Lebens-Joint-Venture mit UniCredit gegründet.

Autor: VW-Redaktion