Assekurata: Run-off führt nicht zu einem Anstieg der Stornoquoten

Quelle: Bild von Bruno /Germany auf Pixabay

Verkäufe von Lebenbeständen gab es in letzter Zeit kaum. Die Ratingagentur Assekurata hat zum dritten Mal eine bilanzielle Untersuchung zur Situation von Lebensversicherern im Run-off vorgenommen. Dabei wurden zahlreiche Kennzahlen und Einzeldaten unter die Lupe genommen, um die Auswirkungen sowohl aus Kunden- als auch aus Investorensicht zu identifizieren. Im Ergebnis sei festzustellen, dass vor allem die externen Run-off-Unternehmen zuletzt überdurchschnittlich hohe Erträge erwirtschaften konnten. Die Gründe hierfür sind vielschichtig, heißt es.

Demnach seien in den vergangenen zwei Jahren keine neuen Unternehmensverkäufe von Lebensversicherern mehr hinzugekommen. Aus Sicht von Assekurata liegt dies zum einen daran, dass die externen Anbieter zum Teil noch mit der IT-Integration der bisher erworbenen Bestände beschäftigt sind. Zum anderen sind die ökonomischen Hürden für externe Run-offs weiterhin hoch, weil die Ausfinanzierung von hoch verzinsten Altverträgen Risiken birgt, die sich letztlich im Kaufpreis widerspiegeln müssen. Gleichwohl gehen die Studienautoren angesichts der anhaltend schwierigen Zinsbedingungen und steigender regulatorischer Anforderungen davon aus, dass der hiesige Run-off-Markt intakt bleibt und in Zukunft weitere Transaktionen stattfinden werden.

Eine wesentliche Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit von Lebensversicherern sei zudem eine positive Ertragssituation, heißt es bei Assekurata weiter. „Diese lässt sich an den erzielten Rohüberschüssen und Bilanzergebnissen festmachen. Insbesondere bei den externen Run-off-Gesellschaften fallen die Profitabilitätskennzahlen zum Teil deutlich marktüberdurchschnittlich aus“, erläutert Lars Heermann, Bereichsleiter Analyse und Bewertung bei Assekurata. Dies würde darauf hindeuten, dass es den Run-off-Plattformen gelungen ist, zuvor wenig profitable Versicherer zumindest kurzfristig zu deutlich rentableren Unternehmen zu formen. 

Derzeit befinden sich laut Assekurata sieben deutsche Lebensversicherer mit einem Prämienvolumen von insgesamt 3,8 Mrd. Euro im Run-off, was einem Marktanteil von circa vier Prozent entspricht. Allerdings führe ein Run-off in der Lebensversicherung laut Assekurata nicht zu einem Anstieg der Stornoquoten. Vielmehr sei es den Run-off-Gesellschaften in den vergangenen Jahren gelungen, ihre Stornoquote im Durchschnitt kontinuierlich zu senken. Hierauf hat auch die Corona-Krise bislang keinerlei gegenteiligen Einfluss genommen.

Autor: VW-Redaktion

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