Helvetia baut 140 Stellen ab und wächst

Gebäude der Helvetia in Frankfurt am Main. Quelle: Helvetia

Die Helvetia befindet sich nach dem coronabedingten Einbruch im letzten Jahr wieder auf Wachstumskurs. Im ersten Halbjahr 2021 stand unter dem Strich ein Gewinn von 262,4 Mio. Franken (HJ 2020: minus 16,9 Mio. Franken). Dennoch wollen die Schweizer weiter sparen und bis 2025 rund 140 Stellen abbauen.

Das Geschäftsvolumen stieg um 21,0 Prozent auf 6.940,6 Mio. Franken (HJ 2020: 5.657,0 Mio. Franken). Zu einem wesentlichen Teil war das Wachstum auf Caser zurückzuführen, die erstmals bei einem Halbjahresabschluss in der Erfolgsrechnung enthalten ist. Ein weiterer wesentlicher Wachstumstreiber war zudem das Nichtlebengeschäft mit einem Plus von 31,0 Prozent. Die Lebensversicherung wies ein Wachstum des Geschäftsvolumens von 8,7 Prozent in Originalwährung aus.

Der Geschäftsbereich Nicht-Leben legte beim IFRS-Ergebnis nach Steuern deutlich auf 194,6 Mio. Franken zu (HJ 2020: minus 0,5 Mio. Franken). Das Ergebnis des Geschäftsbereichs Leben stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum ebenfalls deutlich auf 122,3 Mio. Franken (HJ 2020: 22,9 Mio. Franken).

Die Netto Combined Ratio im Nicht-Lebengeschäft betrug im ersten Halbjahr 2021 94,5 Prozent (HJ 2020: 95,9 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr wirkte sich der Wegfall von COVID-19-Schäden positiv aus. Zudem verzeichnete das Schweizer Geschäft einen einmaligen positiven Sondereffekt. Allerdings belasten die Unwetter im Juni 2021 mit einer Summe von rund 70 Mio. Franken die Bilanz.

„Helvetia blickt auf ein gutes erstes Halbjahr zurück. Der Beitrag von Caser zum Halbjahresergebnis zeigt: Die 2020 übernommene spanische Versicherungsgesellschaft liefert, was wir uns versprochen haben. Auch organisch konnte Helvetia kräftig zulegen. Zudem profitierten wir im ersten Halbjahr 2021 von einer guten Kapitalmarkt-Entwicklung sowie soliden versicherungstechnischen Resultaten.“

Philipp Gmür, Group CEO der Helvetia

Dennoch sollen im Rahmen des Strategieprogramms „helvetia 20.25“ bis Ende 2025 rund 100 Mio. Franken eingespart werden. „Dies geschieht hauptsächlich durch eine Reduktion der Sachkosten“, betonte ein Unternehmenssprecher gegenüber dem Finanzportal Inside Paradeplatz.

„Zudem werden in der Schweiz bis Ende 2022 rund 140 Stellen reduziert werden, was rund 3,5 Prozent des gesamten Personalbestands (in der Schweiz) entspricht“. Dies solle „wenn möglich über natürliche Fluktuation, Pensionierungen und reduzierte Stellennachbesetzung geschehen. Es lässt sich noch nicht beziffern, wie viele Arbeitgeberkündigungen es geben wird“.

Laut Bericht sollen allerdings vor allem Mitarbeiter über 50 Jahre bereits gekündigt worden sein. Allerdings solle der Stellenabbau in jedem Falle „fair und sozialverträglich unter Anwendung eines Sozialplans und Maßnahmen wie Outplacement, Ausbildungen etc. umgesetzt“ werden.

Autor: VW-Redaktion

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

vier × 2 =