Hannover Rück rechnet mit steigenden Preisen

Konzernsitz der Hannover Rück. Quelle: Hannover Rück

Die Hannover Rück hält trotz der jüngsten Naturkatastrophen weiterhin an ihrem bisherigen Gewinnziel für 2021 von 1,15 bis 1,25 Mrd. Euro fest. Die Schadenbelastung im Rahmen des Großschadenbudgets von 1,1 Mrd. Euro, von denen bis Ende Juni 2021 rund 327 Mio. Euro aufgebraucht waren. Allerdings rechnet der Rückversicherer in den derzeit beginnenden Gesprächen über die Erneuerung der Verträge zum Jahreswechsel mit steigenden Preisen und verbesserten Konditionen.

Allerdings sei es noch zu früh, die Steigerungsraten zu beziffern, sagte Vorstandsmitglied Michael Pickel am Montag. „In der Schaden-Rückversicherung sind weitere Ratenerhöhungen notwendig. Nur so können Rückversicherer zuverlässigen Risikoschutz in einem zunehmend herausfordernden Umfeld bieten“, ergänzte Vorstandschef Jean-Jacques Henchoz.

Demnach sei das Versicherungsgeschäft in Deutschland vor allem durch die Naturkatastrophen im Sommer geprägt. Alleine die Flutkatastrophe im Juli, verursacht durch das Tiefdruckgebiet „Bernd“, hat nach aktuellen Schätzungen zu versicherten Marktschäden von mindestens 7,5 Mrd. Euro in Deutschland und den Nachbarländern geführt, so der Rückversicherer. Hinzu kommen weitere Hagel- und Starkregenereignisse, sodass bereits jetzt mit dem größten jemals verzeichneten Schadenaufwand durch Naturkatastrophen in Deutschland zu rechnen sei.

Jean-Jacques Henchoz, Vorstandsvorsitzender der Hannover Rück

„Anpassungen sind insbesondere bei Naturkatastrophenrisiken unumgänglich. Zwar hat die Dynamik der Preiserhöhungen in den unterjährigen Erneuerungen zuletzt etwas nachgelassen, dies war aber vor allem dort der Fall, wo bereits in den Vorjahren deutliche Erhöhungen stattgefunden haben.“

Darüber hinaus haben die erheblichen Schäden, die der Wintersturm „Uri“ in den USA verursachte, die Grenzen der Katastrophenmodelle aufgezeigt. Die extremen Wetteranomalien, die durch den Klimawandel verursacht werden, verschärfen die Schadenfrequenz und -höhen nachhaltig, so der Rückversicherer weiter.

In der Industrieversicherung verzeichnet die Hannover Rück eine Zunahme an Großschäden gegenüber dem Vorjahr, was unverändert für Sanierungsdruck in dieser Sparte sorge. In der Cyber-Sparte führen die fortschreitende Digitalisierung und anhaltendes Wachstum in Kombination mit vermehrten Cyberattacken zu einem gestiegenen Risikobewusstsein und zu Konditionsanpassungen.

Autor: VW-Redaktion

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