Schlägt die Allianz zu? Weiterer US-Versicherer auf dem M&A-Markt

Howden übernimmt den italienischen Versicherungsmaklr Quelle: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay.

Der deutsche Versicherungsmarkt ist solide; und ein bisschen langweilig. Ganz anders in den USA, dort wird gekauft und fusioniert, als gäbe es kein Morgen. Nachdem sich Hartford bisher den Anschlusswünschen von Chubb und – gerüchteweise – Allianz  erfolgreich erwehrt hat, ist jetzt ein weiterer Kandidat auf dem Markt: die American National Group (ANG).

Das Unternehmen mit einem geschätzten Wert von 3,3 Mrd. US-Dollar würde „alle Optionen erkunden“, was einen Verkauf mit einschließt, berichten mehrere Medien mit Bezug auf „sources“ übereinstimmend. ANG selbst wollte sich nicht zu den Gerüchten äußern. Normalerweise folgt an dieser Stelle die Nennung des Verkaufsgrundes, doch ein solcher ist nicht bekannt (geworden). Es ist „nicht klar“, warum das texanische Unternehmen verkaufen will, schreibt Reuters. Dass an den Gerüchten etwas dran ist, zeigt die Tatsache, dass bereits eine Investmentbank ernannt wurde, „die die Auktion führen soll“. Ebenso ist der steigende Börsenwert ein Indiz.

Schreckgespenst Biden als M&A-Turbo?

Ein Grund könnte sein, dass derzeit mehrere verkaufswillige Unternehmen in den USA, unabhängig vom Sektor, ihre Pläne umsetzen wollen, bevor Präsident Joe Biden die Umsetzung mit höheren Steuerabgaben erschwert. Ob Biden solche Absichten hat und durchsetzt, ist bisher aber nur Spekulation. Ob die Biden-Angst der Grund für den Verkaufswillen bei ANG ist, muss offen bleiben. Ebenso ist unklar, ob Chubb oder die Allianz ihren Hut bei einem möglichen Verkauf in den Ring werfen, wie sie es bei Hartford (gerüchteweise) taten. Im Gegensatz zu Hartford ist ANG kein Spezialversicherer mit Fokus auf kleinere und mittlere Unternehmen, sondern ein ausgewachsener Versicherungskonzern. Ob der Konzern als Ganzes verkauft wird oder auch einzelne Teile herausgelöst werden können, ist nicht bekannt.

Infobox: American National Group, Inc. (ANG)  ist eine „publicly-traded corporation“. Das Unternehmen bietet Dienstleistungen in allen 50 Staaten und Puerto Rico. Zu ANG gehören mehrere Tochterunternehmen, die unter anderem die Bereiche Underwriting, Lebens-Kranken und Sachversicherungen abdecken. Ebenso werden Spezial, Business- und Farmversicherungen angeboten. Eines der Tochterunternehmen ist die Standard Life and Accident Insurance Company. Das Unternehmen beschäftigt laut Forbes rund 4.600 Menschen und hat Sales in Höhe von 3,5 Mrd. US-Dollar.

Wenn das Ziel der Kaufinteressenten eine Vergrößerung der Marktposition in den USA ist, wäre ein ANG-Erwerb wegen der Größe des Hauses sicherlich eine Option. Bisher wurden noch keine Interessenten genannt, ein Verkauf ist nicht beschlossen.

Autor: VW-Redaktion

Ein Kommentar

  • Man schaue sich einmal die Unternehmensbewertung in Dollar an. Das ist ja fast lächerlich hinsichtlich Tesla, vieler vieler chinesischer Unternehmen und zwar nicht In Summe sondern einzeln. Zeigt es doch, durch den Wohlstand der Menschheit, gerät der Versorgungsgedanke weit nach hinten. Interessant. Interessant.

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