Masterprodukte, zentrale Verwaltung, massive Kostenreduktion: Bätes Zutaten für eine schlanke Allianz

Oliver Bäte, Vorstandsvorsitzender der Allianz SE Quelle: Allianz

Die Jahreshauptversammlung der Allianz hatte wie erwartet wenig Überraschungen hervorgebracht. Konzernchef Oliver Bäte nutzte die Veranstaltung, um den Aktionären seine Vorstellungen für die künftige Produktwelt zu skizzieren. Die Pläne sind vielversprechend.

Statt global unterschiedlicher Produktlinien setzt der Allianz-Manager vor allem auf Einfachheit: „Wir führen eine überschaubare Zahl sogenannter Master-Produkte ein“. Bei der Konzerntochter Allianz Partners habe man bereits 16 Master-Produkte eingeführt, die mehrere tausend Produktvarianten ersetzen. In Italien seien zudem 777 Produktvarianten zu einem integrierten Schutz für Privatkunden zusammengefasst worden.

Dabei verspricht sich die Allianz deutliches Einsparpotenzial. Den aktuellen Plänen zufolge sollen diese Masterprodukte und die dazugehörigen Prozesse über eine zentrale Plattform verwaltet werden. Weitere Bereiche sollen dabei folgen: „Heute arbeiten wir daran, das Allianz-Kundenmodell auf weitere Geschäftszweige auszuweiten, beispielsweise das Gewerbe- und Industriegeschäft“, erläutert Bäte.

Gleichzeitig zeigte er sich – trotz aller Kritik – mit dem Start des Direktversicherers Allianz Direct zufrieden. „Auf die Entwicklungen bei Allianz Direct bin ich besonders stolz“, zeigte er sich überzeugt. Immerhin stimmten die Aktionäre am Ende für eine deutliche Gehaltserhöhung Bätes um satte zwölf Prozent.

Dabei setze sich das Gehalt aus zwei Bestandteilen zusammen: 30 Prozent Fixanteil, 70 Prozent sind variabel. Dieser erfolgsabhängige Anteil ist noch einmal unterteilt in Jahresbonus und Langfristanreiz. Bei hundert Prozent Zielerreichung könnte der Manager in diesem Jahr laut Vergütungsbericht insgesamt 7,37 Millionen Euro bekommen, inklusive Altersvorsorge. Die Vergleichszahl für 2020 war 6,5 Mio. Euro. Bätes fixes Grundgehalt soll von 1,7 auf 1,9 Mio. Euro steigen, berichtet die Deutsche Presseagentur (dpa).

Bäte hat zwar bereits im Jahr 2019 deutliche Abstriche bei seinem Einkommen machen müssen. Im Jahr 2019 erhielt er 5,95 Mio. Euro, ein Jahr zuvor waren es noch 10,33 Mio. Euro. Er lag damit deutlich unter dem, was Zurich-Chef Mario Greco einbrachte. Der verdiente im vergangenen Jahr rund 9,3 Mio. Franken.

Autor: VW-Redaktion

Ein Kommentar

  • Dr. Andreas Billmeyer

    Kunden, die über die Ausrichtung auf Aktionäre und solche Gehaltsdimensionen eher befremdet sind, sind sicher bei einem noch solvenzstärkeren und soliden Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit besser aufgehoben…

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