Personalsuche für den Strukturvertrieb: „Wiwo“ deckt fragwürdige Tricks von Ergo-Vertretern auf

Sitz der Ergo in Düsseldorf. Quelle: Ergo
Guter Nachwuchs ist in jedem Unternehmen gern gesehen. Um entsprechende Talente für sich zu gewinnen, bedient sich manch Firma durchaus auch mal der ein oder anderen ausgefallenen Methode. Aktuelles Beispiel in der Versicherungsbranche: Die Ergo.
Im konkreten Fall gehe es um Ergo Pro, den Strukturvertrieb der Düsseldorfer, den man als eine Art legales Pyramidensystem bezeichnen könnte, berichtet die Wirtschaftswoche. Der Erfolg der Versicherungsvertreter beruhe laut Bericht darauf, „dass sie so viele Verkäufer wie möglich unter sich einstellen und an deren Abschlüssen mitverdienen“. Um Nachwuchskräfte dafür zu gewinnen, bediene sich die Ergo daher durch entsprechende Versprechungen – und manchmal auch durch Druck.
Laut einem Dokument, welches der Wirtschaftszeitung vorliege, solle der Ergo-Vertreter sagen, dass er „selbstbewusste Nebenberufler““ suche, die sich „eine kleine Führungsaufgabe zutrauen würden“. Die Zeiteinteilung sei flexibel, die Verdienstmöglichkeiten „sehr attraktiv“, weitere Details erfahre der Beworbene indes nicht.
Dabei sollten die Ergo-Vertreter die Träume und Wünsche der Menschen in Erfahrung bringen, um sie eng an sich zu binden und eine „emotionale Tankstelle“ sein, so die Wiwo weiter. Auf einem Grundseminar solle man dann noch einen Schritt weitergehen: „Freundschaften entstehen lassen“.
„Pass auf dein Adlerküken auf, bis es ein freier, starker Adler ist“, heißt eine Anweisung an die Ergo-Vertreter. Mit der sogenannten „Badelatschen-Technik“ solle dennoch eine starke Führung gewährleistet werden. Was allerdings passiert, wenn der Adler zu frei wird, scheint indes nicht bekannt zu sein.
Autor: VW-Redaktion
Dies ist doch ein alter Hut!