Ungarn verbietet VIG den Kauf von Aegon

Die VIG hat die Übernahme der Aegon-Töchter in Ungarn nun abgeschlossen. Quelle: Bild von RGY23 auf Pixabay

Die ungarische Regierung hat dem österreichischen Versicherer Vienna Insurance Group (VIG) den Erwerb von Aegon dem osteuropäischen Land untersagt. Der Konzern hatte erst Ende November 2020 das Zentral- und Osteuropageschäft des niederländischen Versicherers für rund 830 Mio. Euro erworben.

So habe das Innenministerium von Ungarn der VIG mitgeteilt, dass der geplante Erwerb der Aegon Gesellschaften in Ungarn durch ein ausländisches Unternehmen untersagt werde. So stehe der Bescheid im Widerspruch zu den bisherigen Gesprächen mit dem ungarischen Finanzminister, heißt es in einer Unternehmensmitteilung. Allerdings gehe die VIG von „einer zeitnahen positiven Klärung dieses Themas aus“.

„Unsere Verbundenheit zu Ungarn ist historisch gewachsen und seit jeher von gegenseitiger Wertschätzung geprägt. Seit einem Vierteljahrhundert investieren wir erfolgreich in die ungarische Volkswirtschaft. Insofern hat uns die Mitteilung der ungarischen Behörden überrascht.“

Elisabeth Stadler, Generaldirektorin der Vienna Insurance Group (VIG)

So plane die VIG, die zu erwerbenden Gesellschaften in Ungarn gemäß der lokalen Mehrmarkenstrategie unter neuem Namen weiterzuführen. In Ungarn würde die VIG mit Genehmigung der Übernahme der Versicherungsgesellschaft von Aegon ebenso Marktführer und plant neben der Union eine zweite Marke erfolgreich zu positionieren. Das Closing für den Erwerb des Osteuropageschäfts der Aegon wird für das zweite Halbjahr 2021 erwartet, so der österreichische Versicherer weiter.

„Wir sind in allen unseren Märkten als langfristiger und verlässlicher Partner bekannt. Wir kennen unsere Märkte aufgrund unserer Langzeitstrategie sehr gut. Das gilt insbesondere für Ungarn, wir sehen dieses Land als unseren Heimatmarkt. Wir fühlen nicht nur aufgrund unserer gemeinsamen Vergangenheit eine besondere Verbundenheit mit unserem Nachbarn. Wir sehen uns auch nicht als ausländischer Investor, sondern auf Basis unserer lokalen Mehrmarkenstrategie und unserem Prinzip des lokalen Unternehmertums und lokalem Management als Unterstützer und Mitentwickler des ungarischen Versicherungsmarktes“, kommentiert VIG-Generaldirektorin Elisabeth Stadler.

Der österreichische Konzern übernimmt mit dem Kauf die Versicherungsgesellschaften in den Bereichen Nicht-Leben und Leben sowie Pensionskassen, Asset Management- und Service-Gesellschaften der Aegon. Mit dem Kauf baut die VIG ihre führende Marktposition in Zentral- und Osteuropa aus und steigt damit nach eigenen Angaben zur Nummer eins des ungarischen Versicherungsmarktes auf. Darüber hinaus erweitert die VIG ihren Tätigkeitsbereich in dieser Region im Pensionskassengeschäft und wird erstmals auch im Lebensgeschäft in der Türkei tätig.

Das Prämienvolumen der Versicherungsgesellschaften in den vier Ländern belief sich 2019 auf umgerechnet rund 600 Mio. Euro bei einem Nettoergebnis von rund 50 Mio. Euro. Die Transaktion soll vorbehaltlich der aufsichts- und wettbewerbsrechtlichen Genehmigungen im zweiten Halbjahr 2021 abgeschlossen werden.

Autor: VW-Redaktion

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

9 − drei =