Vorstandsumbau bei der Generali: David Stachon verlässt den Konzern
Pünktlich zum zweiten Adventswochenende hat die Generali Deutschland einige umfassende personelle Veränderungen auf den Weg gebracht. Die wohl wichtigste Entscheidung vorweg: David Stachon (50), Chief Business Officer Digital sowie CEO der CosmosDirekt und Dialog Versicherung, wird das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen.
Sein Nachfolger steht bereits ebenfalls fest: Neuer Chief Business Officer Digital (CBOD) im Vorstand der Generali Deutschland AG mit Verantwortung für CosmosDirekt und Dialog soll Benedikt Kalteier werden. Der 36-Jährige ist bereits 2017 als Chief Transformation Officer bei der Generali Deutschland AG eingetreten und seit 2019 Head of Strategy and Lifetime Partner-Transformation.
Zudem ist Benedikt Kalteier Vorstandsmitglied im Insurtech Hub Munich. Vor seiner Tätigkeit für die Generali Deutschland war er in führender Position bei einer der großen internationalen Unternehmensberatungen tätig.
„Benedikt Kalteier hat in seinen bisherigen Tätigkeiten die Umstrukturierung des deutschen Teils des Generali Konzerns und die Transformation der Generali in Deutschland zum Lifetime Partner unserer Kunden und Vertriebe entscheidend vorangetrieben, und er wird die CosmosDirekt als Innovationsmotor der Generali weiter pushen. Auch Ulrich Ostholt heiße ich in unserem Vorstandsgremium herzlich willkommen. Er hat in den vergangenen Jahren maßgeblich die Neuordnung des Asset-Managements mitgestaltet. Gerade in Zeiten von Niedrigzinsen ist das Thema Investment im Leben- und Krankenbereich von besonderer Bedeutung. Uli ist ein internationaler Manager mit weitreichender Erfahrung in Deutschland.“
Giovanni Liverani, Vorstandsvorsitzender der Generali Deutschland
Im Laufe seiner Karriere hat sich Stachon den Ruf des Machers hart erarbeitet. Entsprechende Erfahrungen sammelte er bei McKinsey, Ergo und der damaligen Directline. Stationen, die sich für seine aktuelle Tätigkeit als Cosmos-Direkt-Chef bezahlt gemacht haben. Denn auch sein bisheriger Arbeitgeber, der Mutterkonzern Generali, ist stark in Bewegung. Cosmosdirekt gehört dabei im Wettbewerb mit der Allianz oder Huk-Coburg zu den wohl wichtigsten Projekten. Das Wort des Digitalchefs Stachon hatte bei Giovanni Liverani bislang Gewicht.
Sein Ziel: Die Cosmos Direkt zu einem Direktversicherer mit der umfassendsten Produktpalette machen. „Wir werden das beste Service-Angebot bieten und wir werden die smartesten Preise machen. Und wenn wir das tun, ist mir um die Cosmos nicht bange“, betonte er im Juni 2020 im Gespräch mit VWheute. Einen weiteren Fokus legte der scheidende Manager dabei neben dem Direktgeschäft im unabhängigen Vertrieb bei der Generali. Das Ziel der Generali: Der Zusammenschluss mit der Aachen Münchener soll helfen, den forcierten Wachstumskurs weiterzuverfolgen.
Stachons bisherige Bilanz fällt jedenfalls erwartungsgemäß positiv aus. „Wir haben einige mutige Entscheidungen getroffen. Und wir haben sie konsequent umgesetzt. Dieses Team, welches sich in der Führung der Generali gefunden hat, funktioniert, weil es mutig ist Entscheidungen zu treffen und diese auch umzusetzen“, betonte er.
Darin sieht der Versicherungsmanager auch die „Richtung für die Zukunft: Wir werden uns weiterhin die Entscheidung nehmen, die der ein oder andere womöglich als unorthodox bezeichnen wird, vielleicht als mutig. Und wir werden weiterhin konsequent sein, diese dann auch durchzuziehen. Ich glaube, dass dies genau die Kombination ist, die es für nachhaltigen Erfolg braucht.“
Wohin ihn der Weg nun ab 2021 führt, ist jedenfalls (noch) nicht bekannt. Seitens der Generali hieß es lapidar, Stachon wolle sich „neuen Herausforderungen widmen“.
Generali Deutschland ernennt neuen Investmentchef
Neue Herausforderungen gibt es allerdings auch für andere Manager des Versicherungskonzerns. Wie die Generali weiter bekannt gab, wird Ulrich Ostholt zum 1. Januar 2021 neuer Investment-Vorstand der Generali Deutschland. Der 50-Jährige ist seit 2005 bei der Generali und hat seitdem verschiedene Führungspositionen auf nationaler wie internationaler Ebene bekleidet, so die Funktion des Chief Portfolio Officers und Chief Investment Officers für EMEA, Americas und die Global Business Lines.
Stefanie Schlick (48) wird als Vertriebsvorstand der Dialog Leben und Dialog Versicherung weiterhin zuständig weiterhin den Leben-Bereich Biometrie und die betriebliche Altersversorgung des Broker-Geschäfts verantworten. In dieser Funktion wird sie auch in den Vorstand der Dialog Leben berufen.
Zudem übernimmt Francesco Ranut (40), zusätzlich zu seinen Aufgaben als Head of One Company Governance and Performance Management, die Leitung des Bereichs Strategy and Lifetime Partner-Transformation.
Michael Stille, bislang CEO der Dialog Leben und Chef der betrieblichen Altersversorgung (bAV), wird nach rund 40 Jahren bei der Generali zum Jahresende in den Ruhestand gehen.
Autor: VW-Redaktion