Württembergische schraubt Gewinnprognose um 30 Mio. Euro herunter

W&W-Standort in Stuttgart. Quelle: W&W

Die Württembergische & Wüstenrot AG hat wegen der Corona-Krise ihre Gewinnprognose für 2020 von etwa 220 bis 250 Mio. Euro zurückgezogen. Der Konzern erwartet nun ein Konzernergebnis unterhalb des genannten Zielkorridors. 2019 lag der Konzerngewinn noch bei 249,1 Mio. Euro.

In einem „operativ erfolgreichen ersten Quartal belasteten insbesondere bilanzielle Auswirkungen der volatilen Kapitalmärkte sowie bereits verbuchte Sondereffekte aus der Coronavirus-Pandemie das Ergebnis“, heißt es in einer Mitteilung der W&W AG. Auch das Neugeschäft sei in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres positiv verlaufen.

Am vergangenen Donnerstag hatte der Branchenführer Allianz bereits sein Gewinnziel für 2020 wegen der Corona-Krise zurückgezogen. „Ein neues Gewinnziel für 2020 wird der Vorstand nach Abschluss der revidierten Planung kommunizieren“, hieß es in einer Mitteilung.

Konzernchef Oliver Bäte forderte im Rahmen der Coronakrise in Europa eine gemeinsame Lösung, weil man eine Gefahrengemeinschaft sei. Der Manager forderte unter anderem die Einrichtung eines Fonds  auf europäischer Ebene, in den die Versicherungsbranche einzahlt und den man in Krisensituationen anzapfen könne.

Bereits Ende März 2020 hatte auch die Munich Re ihre Gewinnprognose für 2020 gekippt. Wegen der gesamtwirtschaftlichen und finanziellen Auswirkungen durch Covid-19 sowie die erwarteten Belastungen durch Naturkatastrophen werde der Rückversicherer sein Gewinnziel von 2,8 Mrd. Euro für das Gesamtjahr 2020 nicht erreichen.

Rekord bei Gewinnwarnungen

Laut einer aktuellen Analyse des Beratungsunternehmens Ernst & Young hat die coronabedingte Wirtschaftskrise im ersten Quartal 2020 zu einer Rekordzahl von 77 Gewinnwarnungen bei deutschen börsennotierten Unternehmen geführt. Viele Firmen mussten ihre Jahresprognose zurückziehen und wagen darüber hinaus auch keine neue Vorhersage für das Gesamtjahr.

Sieben der zwölf börsennotierten Autohersteller und -zulieferer mussten ihren Ausblick nach unten korrigieren. In der Konsumgüterbranche waren 44 Prozent der Unternehmen betroffen, in der Medienbranche 38 Prozent. Keine Warnungen gab es hingegen von Telekommunikationsunternehmen und Energieversorgern, heißt es weiter.

Bei 45 der Gewinnwarnungen wurde die überholte Jahresprognose laut EY nicht durch eine neue ersetzt. Zu den Firmen, die keine neue Vorhersage wagen, gehören unter anderem der Chemiekonzern BASF, die Automobilhersteller Daimler und Volkswagen sowie die Lufthansa.

Autor: VW-Redaktion

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