Wenn Greta klingelt: Welche Versicherer bei NGOs beliebt sind

Greta Thunberg. Quelle: World Economic Forum / Manuel Lopez

Kein Unternehmen möchte in den Fokus von Non-Governmental Organization (NGO) geraten. Im besten Fall gibt es schlechte Presse, im mittleren Fall einen Aufschrei über Social-Media und im schlimmsten Fall kommen die (meist) jungen Umwelt-Aktivisten persönlich für eine PR-Aktion am Firmensitz vorbei. Die Beratungsgesellschaft Sigwatch hat untersucht, welcher Versicherer NGO-Lieblinge sind und warum die Branche überhaupt zum Ziel der Umweltschützer wurde.

Axa, Allianz, Swiss Re und SCOR, diese Unternehmen mögen die Umweltschützer am liebsten, meldet insurancebusinessmag. Besonders ihre Politik gegenüber fossilen Brennstoffen wurde gelobt. Die Unternehmen hatten ihren Ausstieg aus Geschäften mit fossilen Brennstoffen beschlossen, mit unterschiedlichen Härtegraden und Zielvorgaben. Sigwatch hat sich bei der Untersuchung auch nicht bitten lassen und über 6.600 Kampagnen-Aktionen sowie die  „organisation tracks“ und sogar die Aussagen der Aktivisten analysiert und daraus eine Rangliste geformt.

Dem Geld folgen

Die Beratungsgesellschaft hat auch untersucht, warum die Versicherer in den Fokus der NGO geraten sind. Die Aktivisten wären „der Spur des Geldes“ gefolgt und hätten den Versicherungssektor als „Dreh und Angelpunkt (lynchpin)“ für Entwicklungen im Bereich „Fossil- und Kraftstoffentwicklung“ identifiziert, zudem wären die Versicherer wichtige Investoren in den Rohstoffgeschäften.

Da der Versicherungssektor zersplittert ist, viele Anbieter in vielen Ländern, haben sich die NGO eine kluge Taktik zurechtgelegt, die sie für die Angriffe auf die Versicherer nutzen – und die auch hierzulande Anwendung findet. Die NGO spielen die Versicherer gegeneinander aus, sie loben Unternehmen A und kritisieren Unternehmen B dafür, nicht die selben Standards einzuhalten – VWheute hat über ein Beispiel berichtet.

Ob solche Listen wie die von Sigwatch tatsächlich die Politik der Unternehmen beeinflussen, sei schwierig zu bewerten, erklärt Sigwatch-Chef Robert Blood. Auf jeden Fall würden es die Versicherer zur Kenntnis nehmen, wenn sie auf solchen Listen erscheinen.

Das ist sicher richtig, die Unternehmen mögen es, sich mit ihren Umweltprogrammen und Auszeichnungen zu schmücken. Und warum auch nicht, eine gute Tat wird nicht dadurch schlecht, weil jemand berichtet.

Autor: VW-Redaktion

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