Gegen den Trend: Lebensversicherung treibt Umsatz der Allianz Deutschland nach oben
Wenige Tage nach dem Mutterkonzern hat die Allianz Deutschland ihre Geschäftsbilanz für 2019 vorgelegt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Wachstumstreiber waren vor allem die Lebensversicherung und die Sachsparte. Lediglich in der Krankenversicherung ging das operative Ergebnis zurück.
Unternehmensangaben zufolge stiegen die Beitragseinnahmen im abgelaufenen Geschäftsjahr spartenübergreifend um 15,2 Prozent auf 42,0 Mrd. Euro (2018: 36,5 Mrd.). Einen regelrechten Boom verzeichnete die Allianz Deutschland vor allem in der Lebensversicherung mit einem Prämienplus von 23,2 Prozent auf 27,7 Mrd. Euro (2018: 22,5 Mrd.). Die Neubeiträge in der Lebensversicherung stiegen im Vergleich zum Vorjahr sogar um 38,2 Prozent. „Das ist das beste Neugeschäft aller Zeiten und übertrifft selbst das Rekordjahr 2004“, konstatiert Deutschlandchef Klaus-Peter Röhler.
In der Kompositsparte verbuchte die Allianz Deutschland einen Beitragsanstieg von 2,1 Prozent auf 10,7 Mrd. Euro (2018: 10,5 Mrd.). Bereinigt man den Umsatz im Jahr 2018 um den Direktversicherer AllSecur (jetzt Allianz Direct), betrug das Wachstum in der Schaden- und Unfallversicherung sogar 5,1 Prozent. Zu dieser Entwicklung beigetragen haben sowohl das Privat- wie auch das Firmengeschäft, teilt der Versicherer mit. Außerdem sei ein positiver Sondereffekt aus Immobilienverkäufen enthalten. Gleichzeitig zahlte die Allianz Deutschland im letzten Jahr 547 Mio. Euro (2018: 511 Mio.) an ihre unwettergeschädigten Kunden aus.
Die Kfz-Sparte verbuchte zum Jahresende rund 8,7 Millionen versicherte Fahrzeuge. Dies entspricht einem Plus von 821.000 Fahrzeugen. Rund 600.000 Fahrzeuge kamen mit dem Joint Venture mit der ADAC Autoversicherung bereits Anfang 2019 dazu. Weitere 221.000 Fahrzeuge gewann die Allianz Deutschland im Jahresverlauf hinzu. „Wir hatten eine sehr erfolgreiche Abwerberunde und einen starken Verkaufsstart der ADAC Autoversicherung im vergangenen Jahr. Damit konnten wir die Anzahl der versicherten Fahrzeuge nach dem Wegfall des Direktversicherers AllSecur nicht nur kompensieren, sondern auch weiter ausbauen“, kommentiert Röhler.
In der Krankenversicherung stiegen um 3,5 Prozent auf 3,6 Mrd. Euro (2018: 3,5 Mrd.). Das Neugeschäft stieg sowohl in der Voll- als auch in der Zusatzversicherung – insgesamt um 12 Prozent. Ende 2019 waren mehr als 2,7 Millionen Personen bei der Allianz krankenversichert – 59.000 mehr als im Vorjahr.
Das operative Ergebnis stieg 2019 um 7,3 Prozent auf 2,6 Mrd. Euro (2018: 2,4 Mrd.). Das Nettoergebnis der Allianz Deutschland stieg um 22,7 Prozent auf 2,0 Mrd. Euro (2018: 1,6 Mrd.).
Insgesamt zeigte sich auch der Mutterkonzern Allianz SE im vergangenen Jahr durchaus robust – trotz weiteren Rückschlägen in der Industriesparte. Die vorläufigen Zahlen sprechen erst einmal für sich: Der Gesamtumsatz stieg um 7,6 Prozent auf 142,4 Mrd. Euro (2018: 132,3 Mrd.). Der Gewinn stieg um 3,0 Prozent auf 11,9 Mrd. Euro (2018: 11,5 Mrd.) und lag damit in der oberen Hälfte des angekündigten Zielkorridors von 11,0 bis 12,0 Mrd. Euro. Wachstumstreiber war vor allem die Leben- und Krankenversicherung. Sorgenkind bleibt allerdings die Industrieversicherungstochter AGCS.
Autor: VW-Redaktion