Swiss Re wächst und leidet

Gebäude der Swiss Re in Zurich. Der Ursprung einer LV-Veränderung? Quelle: Unternehmen

Die Naturkatastrophen des vergangenen Jahres haben bei der Swiss Re erneut für Ernüchterung gesorgt. So verursachten die Katastrophen 2019 einen Schaden von insgesamt 2,7 Mrd. Euro (2018: drei Mrd.). In der Sach- und Haftpflichtsparte stieg die Combined Ratio auf 107,8 Prozent (2018: 104,0 Prozent). Die Aktionäre können sich dennoch auf eine höhere Dividende freuen.

Besonders stark fielen dabei nach Angaben des Schweizer Rückversicherers die Naturkatastrophen wie die Taifune „Hagibis“ und „Faxai“ in Japan, der Hurrikan „Dorian“ im Atlantik sowie die Waldbränden, Überschwemmungen und Hagelschäden in Australien ins Gewicht. Hinzu kamen Spätschadenmeldungen durch den Taifun „Jebi“. Bei den Man-made-Schäden belasten vor allem der Flugzeugabsturz der Ethiopian Airlines und das anschließende Flugverbot für Maschinen des Typs Boeing 737 MAX die Bilanz.

Das Resultat: Die Schaden-Kostenquote stieg deutlich auf 107,8 Prozent (2018: 104,0 Prozent). Für 2020 erwartet der Rückversicherer jedoch eine Verbesserung des normalisierten Schaden-Kosten-Satzes auf 97 Prozent. Dennoch verzeichnete die Swiss Re im P&C-Geschäft einen Gewinn von 396 Mio. US-Dollar (2018: 370 Mio.).

Deutlich besser fiel hingegen die Performance in der Leben- und Krankensparte aus. So stieg der Gewinn deutlich auf 899 Mio. US-Dollar (2018: 761 Mio.). Die verdienten Netto-Prämien und Honorareinnahmen stiegen leicht auf 13,0 Mrd. US-Dollar (2018: 12,8 Mrd.).

Die schwächelnde Konzerneinheit Corporate Solutions bereitet dem Rückversicherer jedoch weiter Sorgen: Hier steht ein Verlust von 647 Mio. US-Dollar bei einer Combined Ratio von 127 Prozent zu Buche. Lediglich die Prämieneinnahmen stiegen um 6,1 Prozent auf 4,2 Mrd. US-Dollar.

„Große Naturkatastrophenschäden, unsere entschlossenen Maßnahmen zur Neuausrichtung von Corporate Solutions und höhere Schadenforderungen, insbesondere im US-Haftpflichtgeschäft, haben unsere Jahresergebnisse 2019 belastet. Wir ergreifen proaktiv Maßnahmen, um ungünstige Entwicklungen frühzeitig zu adressieren. Gleichzeitig haben wir ein ausgezeichnetes Anlageergebnis erzielt und eine starke Performance in L&H Re, was die Stärke unseres diversifizierten Geschäftsmodells belegt“, kommentiert Vorstandschef Christian Mumenthaler die Bilanz für 2019

Zudem habe man „mit der Vereinbarung zum Verkauf von ReAssure einen wichtigen strategischen Meilenstein erreicht; und dank der erfolgreichen Januar-Erneuerungsrunde und der positiven Preisdynamik gehen wir mit einem qualitativ stärkeren Portefeuille ins Jahr 2020“, ergänzt der CEO des Rückversicherers.

„Trotz erheblicher Schäden im Jahr 2019 verfügt Swiss Re nach wie vor über eine sehr starke Kapitalausstattung und angemessene Rückstellungen. P&C Re erzielte starkes Wachstum bei strenger Kostendisziplin, Corporate Solutions konnte seinen Kostensatz ebenfalls verbessern, und L&H Re verzeichnete erneut eine robuste Performance. Die Stärke unseres Geschäftsmodells ermöglicht es, unseren Aktionären wiederum eine attraktive Dividende sowie ein Aktienrückkaufprogramm zu bieten“, erläutert Finanzvorstand John Dacey.

Freuen können sich die Aktionäre der Swiss Re dennoch: Die Dividende soll nach dem Willen des Schweizer Rückversicherers auf 5,90 Franken je Aktie erhöht werden. Im Vorjahr hatte die Swiss Re 5,60 Franken ausbezahlt.

Swiss Re beruft neuen CEO Reinsurance Americas

Zudem gab die Swiss Re noch eine Personalie bekannt: Jonathan Isherwood, derzeit Head of Globals Reinsurance und Mitglied des Reinsurance Executive Committee, wird die Nachfolge von Eric Smith antreten, der sich entschieden hat, in den Ruhestand zu gehen. Isherwood übernimmt zum 1. April 2020 die Verantwortung als CEO Reinsurance Americas und wird mit Wirkung vom 14. August 2020 Regional President Americas und Mitglied des Group Executive Committee.

Isherwood gilt als versierte Führungskraft mit fast 30 Jahren Erfahrung im Finanzsektor. Während dieser Zeit hatte er verschiedene Führungspositionen in den Bereichen Finanzen, Risikomanagement, Underwriting, Operations und Vertrieb inne. In den letzten sieben Jahren leitete Jonathan Isherwood erfolgreich das Team, das mit den globalen Kunden der Reinsurance-Geschäftseinheit zusammenarbeitet. Zuvor leitete er die gesamte Schadenabteilung in Reinsurance. Zuvor hatte er eine Reihe von Positionen bei GE Insurance Solutions und GE Capital inne.

Autor: VW-Redaktion

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